Dieser Thor fetzt – Kiwi sei Dank!

Dieser Thor fetzt – Kiwi sei Dank!

Machen wir uns nichts vor: Thor war immer der langweiligste Avenger. Seine Solo-Filme waren im Vergleich zu Iron Man, Guardians of the Galaxy und Co. lediglich „ganz okay“. Völlig auf den Kopf gestellt, mit einer riesigen Portion Humor, einem generalüberholten Thor und tollen neuen Charakteren kommt jetzt dafür „Thor: Ragnarok“ daher.

In einem Reigen von inzwischen 16 Marvel-Filmen tat sich Thor mit seiner etwas pompösen Art immer ein wenig schwer gegen die Tony Starks, Peter Quills und Steve Rogers dieser Welt. Um dem nordischen Gott neues Leben einzuhauchen, brauchte es einen Neuanfang, einen anderen Blickwinkel, wenn man so will, auf dieses Mega-Franchise. Die Rettung nahte in Form eines 42-jährigen Independent-Regisseurs aus Neuseeland, der sich mit filmischen Perlen wie „Hunt for the Wilderpeople“ oder „What We Do in the Shadows“ einen Namen gemacht hat. Kiwi Taika Waititi – smart, extravagant und mit ganz viel trockenem Humor – bekam den Job.

In Thor-Darsteller Chris Hemsworth („Ghostbusters“, „Im Herzen der See“) fand er einen Verbündeten für seine kühnen Pläne. Denn der Schauspieler war gelangweilt von seinem Charakter, wollte etwas Anderes probieren. Taika Waititi setzte dies auf fabulöse Weise um. Elemente der ersten beiden Filme führt er ad absurdum, persifliert sie und räumt sie so elegant aus dem Weg. Wie die nordische Götterdämmerung Ragnarök „zerstört“ Waititi den alten Thor und erschafft etwas völlig Neues. Man merkt den Akteuren an, wie viel Spaß sie am Set hatten. Waititis ganz eigener Stil hat mühelos den Sprung vom Low-Budget-Indyfilm zum Marvel-Blockbuster geschafft.

Der „neue“ Thor ist schlagfertig, frech, herrlich selbstironisch, kriegt endlich einen vernünftigen Haarschnitt (von einem ganz besonderen Friseur) und ist weit entfernt von dem moralisch unfehlbaren Gott, den man bisher kannte.

Als alte Bekannte sind Thors Bruder Loki (Tom Hiddleston, „The Night Manager“, „Kong: Skull Island“), Heimdall (Idris Elba, „Luther“, „The Dark Tower“) und vor allem Bruce Banner/Hulk (Mark Ruffalo, „Die Unfassbaren“, „Spotlight“) mit von der Partie. Hulk ward zuletzt am Ende von „Avengers: Age of Ultron“ gesehen, als er mit einem Jet zu ungewissen Zielen aufbrach. Als Gladiator verdingt er sich nun in Diensten des Grandmasters – brillant verkörpert von Jeff Goldblum – am anderen Ende des Universums, wohin es einen hammerlosen Thor als Gefangenen ebenfalls verschlägt. Seine Heimat Asgard versucht derweil die Göttin Hela (Cate Blanchett, „Der Herr der Ringe“, „Carol“) zu zerstören. Mit einer bunten Truppe bestehend aus Loki, Valkyrie (Tessa Thompson, („Westworld“, „Heroes“), Hulk und dem heimlichen Star des Films Korg – im Original grandios gesprochen von Regiesseur Taika Waititi – versucht Thor seine Heimat vor der Vernichtung zu bewahren.

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Großartige Gastauftritte – schauen Sie ganz genau hin, wer Thor, Odin und Loki im Theaterstück spielt – hinreißend komische Schlagabtausche, die erste Bösewichtin im Marvel-Universum, eine irre Optik und ein treibender Soundtrack machen „Thor: Ragnarok“ zu Popcorn-Kino der allerfeinsten Sorte. Dieser Thor fetzt!

Und wie immer bei einem Marvel-Film gilt: Bis zum bitteren Ende (des Abspanns) sitzen bleiben.

(StadtSpiegel)