Nie stehen bleiben, immer weiter gehen!

Nie stehen bleiben, immer weiter gehen!

„Mein Lebensmotto? Nie stehen bleiben! Irgendwann werden meine Kinder in der Schule gefragt, was machen deine Eltern? Was arbeitet deine Mama? Dein Papa? Ich möchte Ihnen ein gutes Vorbild sein.“ Taff kommt die junge Frau und Mutter zweier Kinder rüber, als sie der Einladung des Jobcenters im Rahmen des Aktionstages „Einstellungssache Eltern“ folgt.

„Jedes dritte Kind in Mönchengladbach wächst in einer Familie auf, die ihren Lebensunterhalt nicht alleine bestreiten kann“, so Klaus Müller, Geschäftsführer des Jobcenters Mönchengladbach. „Wir wollen helfen, dies zu ändern.“ Das Jobcenter Mönchengladbach beteiligte sich deshalb bereits zum 3. Mal an dem bundesweiten Aktionstag „Einstellungssache! Jobs für Eltern“, an dem Ansprechpartner der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Mönchengladbach gezielt auf Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen zugingen, ausgerüstet mit einer Vielzahl von Bewerbungsunterlagen potentieller neuer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, auch wenn diese nicht immer „glattgebügelte“ Lebensläufe haben.

Und wie lief es bei Katharina Beifuß? Die 27-jährige junge Frau als Mutter von zwei Kindern hatte ein Ziel – eine Ausbildung! Ein Abschluss! „Was, war mir eigentlich erst einmal egal. Mir war wichtig, eine abgeschlossene Ausbildung zu haben, um für meine Kinder sorgen zu können und Ihnen ein Vorbild zu sein. Gerade mit Kindern muss man mehr vorweisen können“. Nach ihrer Elternzeit startete die junge Mutter mit Unterstützung des Jobcenters eine Weiterbildung im Bereich Datenverarbeitungs- und Finanzwesen. Schnell war klar, dass der kaufmännische Bereich und Computer die richtigen Aufgabengebiete für sie sind. Schnell fand sich über einen vom Jobcenter beauftragten Bildungsträger über eine Orientierungsmaßnahme ein Praktikumsbetrieb. „Der Arbeitgeber war zufrieden mit mir. Ich konnte dort direkt im Anschluss eine Ausbildung in Vollzeit zur Industriekauffrau starten. Es war nicht leicht, Kind und Ausbildung unter einen Hut zu bekommen, aber mein Ausbildungsunternehmen hat immer hinter mir gestanden. Ich habe mich da gut aufgehoben gefühlt.“

Nach ihrer Ausbildung fand die junge Mutter bereits in kürzester Zeit über ein Personaldienstleistungsunternehmen eine Anstellung bei einem ortsansässigen Sanitärhandel. „In den Vorstellungsgesprächen hat man es als alleinerziehende Mutter nicht immer leicht. Man muss das Vertrauen des Arbeitgebers erst einmal gewinnen, das anderen ohne Kinder vielleicht schon eher entgegengebracht wird. Da ich aber die Kinderbetreuung schon zu Zeiten meiner Aus- und Weiterbildung organisiert hatte, war in meinem Vorstellungsgespräch schnell klar – das bekomm ich hin. So bin ich jetzt erst einmal für sechs Monate im Bereich kaufmännische Disposition, Lager, Versand eingesetzt. Ich sehe in der Beschäftigung über ein Personaldienstleistungsunternehmen die Chance, zu zeigen was ich kann und vielleicht bekomme ich eine weitere Chance – nämlich dort dauerhaft arbeiten zu können.“

Und wie klappt es mit der Tagesorganisation? „Mein älteres Kind lebt bei Papa, das jüngere bei mir. Dafür brauche ich dauerhaft eine verlässliche Tagesmutter in der Nähe. Aktuell ist mein Kind in einem Ganztageskindergarten und wird danach, bis ich nach Hause komme, von einer Freundin versorgt. Es ist schon einiges zu stemmen, privat wie beruflich, aber es klappt. Auch im Job läuft alles sehr sozial ab.“

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Und wie hat das Jobcenter Katharina Beifuß bei ihrer Suche nach Ausbildung und Arbeit unterstützt? „In erster Linie ist wichtig, dass es Hilfe für die Menschen in Notsituationen gibt. Ich glaube, viele Mütter scheuen sich davor, alleine eine Ausbildungsstelle zu suchen. Gerade Geld spielt dabei eine wichtige Rolle. Ohne das geht es nicht. Meine Kinder müssen etwas essen und ich auch – trotz Weiterbildung hatte ich da eine Sorge weniger“, so Katharina Beifuß. „Meine Arbeitsvermittlerin hat mich bei der Arbeitssuche unterstützt und auch jetzt kann ich mich jederzeit bei Fragen an sie wenden. Klasse wäre, wenn es in den Zeiten, in denen man zum Beispiel in einer Ausbildung ist, neben dem Träger auch engen Kontakt zu einem Ansprechpartner im Jobcenter gäbe. Wie läuft es? Brauchen Sie noch weitere Hilfe? Es gibt immer Fragen und Dinge, die zu klären sind und die Hemmschwelle, sich an das Jobcenter zu wenden, ist groß. Wen spricht man wozu an.“ Diese Anregung nimmt das Jobcenter gerne auf.

Bei Fragen zu Wiedereinstieg in den Beruf können Interessierte jederzeit die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Sabine Duda unter 02161/9488 2022 und Bärbel Jungbluth unter 02161/ 9488 2589 ansprechen.

Hilfe konnte Sabine Duda, Mitarbeiterin des Jobcenters Mönchengladbach und Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, auch in diesem Gespräch mit Informationen zur Vermittlung von Tagespflegepersonen und finanziellen Unterstützungsleistungen bei der Kinderbetreuung leisten.

Und was würden Katharina Beifuß anderen Müttern und Vätern raten? „Nie stehen bleiben, immer weiter gehen!“ Ein tolles Lebensmotto!

(Report Anzeigenblatt)