Ein Radweg statt Eisenbahnschienen

Ein Radweg statt Eisenbahnschienen

Den Preis, die fahrradunfreundlichste Stadt in Nordrhein-Westfalen zu sein und auch nur den 38. Platz im Bundesranking – bei Städten mit mehr als 200 000 Einwohnern – zu halten, erhielt Mönchengladbach vor zwei Jahren durch den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC).

Jetzt möchte der Stadtrat einiges zum Positiven wenden. Fahrradwege, quer durch das Stadtgebiet, mit Anbindungen sind in Planung.

 Vor der Überquerung der Straße Wolfsittard führt die Bahntrasse von Rheindahlen kommend durchs Feld quer zum Borussenstadion, rechts im Hintergrund.
Vor der Überquerung der Straße Wolfsittard führt die Bahntrasse von Rheindahlen kommend durchs Feld quer zum Borussenstadion, rechts im Hintergrund.

Mit Unkraut überwucherte Schienen zeigen den alten Bahnstrang von Rheindahlen zum Nordpark an. Durch Felder und Wiesen führt die eingleisige Strecke direkt zum Borussenpark. Diese alte, in den Nachkriegsjahren genutzte Bahntrasse, soll nun nach dem Willen der Politik einen neuen Verwendungszweck bekommen. Es wäre ihre dritte und wahrscheinlich auch endgültige Bestimmung. Auf dieser Strecke wurde früher das Magazin der britischen Rheinarmee auf dem Gelände des heutigen Nordparks von Rheindahlen aus versorgt.

Es ist genau die Bahntrasse, die, in der ersten Planung vor dem Stadionneubau, einmal Züge mit Fans zum Borussia-Park bringen sollte. Der Plan scheiterte sowohl wegen veränderter Nutzungen im Nordpark von Wohnen zu Gewerbe und auch an der Finanzierung. Dann gab es den Plan, die alte Bahntrasse an der Querung Wolfsittard zum Nordpark als Umgehung für die Gladbacher Straße für Shuttle und Reisebusse auszubauen. Aber auch das scheiterte. Die Kosten von 1,5 Millionen Euro waren der damals regierenden Ampel-Koalition aus SPD, FDP und Grünen zu viel. Stattdessen wurde die Gladbacher Straße zwischen Dorthausen und Pfingstgraben dreispurig für 500 000 Euro ausgebaut.

Nun kommt der neue Plan, der bereits im Haushaltsplan für 2017 verankert ist: Die Trasse wird nach der Entwidmung des Schienenweges als asphaltierter und sicherer Radweg ausgebaut und ergänzt später entstehende Radwege durch die Zentren von Gladbach und Rheydt in die Richtungen Neuss, Korschenbroich, Willich, in den Kreis Heinsberg und nach Düsseldorf.

Thomas Fegers, Ratsherr und Fraktionsgeschäftsführer der SPD, ist Sprecher im Bauausschuss und bestens im Thema: „Es macht Sinn, die Trasse so zu nutzen. Diese ehemalige Bahntrasse eignet sich durch ihren ebenen Verlauf und ihre Verkehrssicherheit besonders zum Radfahren. Dazu ist sie, bis auf die Überquerung in Wolfsittard, kreuzungsfrei.“

Die entstehenden Kosten für den neuen Radweg Rheindahlen-Nordpark können im jetzt veröffentlichten Haushaltsplan nachgelesen werden. Von Baubeginn, wahrscheinlich bereits in 2018, bis zur Fertigstellung im Jahr 2020, werden insgesamt 1,5 Millionen Euro investiert. 300 000 Euro trägt die Stadt, 1,2 Millionen das Land NRW.

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Knotenpunkt des neuen Radwegenetzes ist die neue Radstation hinter dem Hauptbahnhof am Platz der Republik. Von hier aus ist man schnell in Rheydt, Wickrath oder eben im Gladbacher Zentrum. So entstehen zusammenhängende Achsen zwischen wichtigen Zielpunkten. Die Stadt wird damit zu einem guten Ausgangspunkt, um den Niederrhein von seiner schönen Seite zu erkunden.

Thomas Fegers: „Ich bin selber sehr oft mit meinem Fahrrad unterwegs und fahre auch weite Strecken. Daher weiß ich, dass das Radangebot in unserer Stadt besser werden muss. Und ich bin sicher, dass unsere Radverkehrsförderung angenommen wird.“

(Report Anzeigenblatt)