Zweite Chance für Rheindahlen?

Zweite Chance für Rheindahlen?

„Die Zentren der Stadtteile dürfen sich nicht zu ,Schlafstellen’ entwickeln“, meint SPD-Ratsfrau Erika Gils. Genau deshalb will ihre Fraktion in Rheindahlen in Richtung „Veränderung“ vorpreschen.

Was vor 15 Jahren scheiterte, soll jetzt eine „zweite Chance“ erhalten.

Die SPD-Ratsfraktion geht in Rheindahlen in die Offensive. Ratsfrau Erika Gils und Thomas Fegers (Fraktionsgeschäftsführer und planungspolitischer Sprecher der SPD) wollen mit ihrer Partei das Zentrum im größten Stadtteil Gladbachs „aktivieren“, sprich: neu beleben. Pläne, die vor langer Zeit auf den Tisch lagen, wurden nun wieder hervorgeholt, als Modell auf den Tisch platziert, oder auf eine Leinwand projiziert.

Hierzu lud die SPD in die AWO-Begegnungsstätte an der Helenastraße ein. Anwesend waren auch die Architekten Stefan Schumacher und Holger P. Hartmann, die schon vor 15 Jahren ihre preisgekrönten Vorschläge für eine Umgestaltung des Mühlentorplatzes (in Rheindahlen schlichtweg „Marktplatz“ genannt) den Bürgern nahe brachten, damals jedoch zwar viel Lob, aber wenig Zustimmung beim Rheindahlener fanden. Und auch in der Politik herrschte zu diesem Zeitpunkt eine Portion Skepsis. „Vielleicht waren die damaligen Ideen mit einer baulichen Gliederung des Marktplatzes ihrer Zeit voraus. Doch man sollte Rheindahlen mit den durchaus innovativen Ideen der beiden Wettbewerbssieger eine zweite Chance geben“, so Fegers.

Gut besucht zeigte sich die neuerliche Veranstaltung in der AWO, wo nach einer kurzen Einleitung (Erika Gils) Thomas Fegers das Wort ergriff. „Wenn ich auf den Mühlentorplatz schaue, dann sehe ich nur Blech“, kritisierte Thomas Fegers in seiner Begrüßungsansprache die derzeitige Situation. Fegers meinte damit, dass der große Platz vor der Pfarrkirche als Nur-Parkplatz total verschenkt sei. Diese Meinung teilen auch die beiden Architekten, die sich anschickten mit ihren Vorschlägen dafür zu sorgen, dass das Zentrum weitgehend vom regen Autoverkehr befreit wird. Ein Teil der Mühlentorstraße sowie die Achse Plektrudisstraße/Beecker Straße böte sich als Fußgängerzone geradezu an. Nach dem Plan des Architektenbüros Schuhmacher, der einen Teil des Platzes als drei– beziehungsweise zweigeschössigen Gebäude mit Innen– und Außengastronomie und anderen Veranstaltungsräumen vorsieht, würde noch ein kleiner Teil im Hintergrund als Parkplatz zur Verfügung stehen. Der Hartmann-Plan („Gläsernes Herz“), hochmodern, lässt diese Möglichkeiten nicht zu, sondern „präsentiert“ ebenerdig eine Halle für den Wochenmarkt-Verkauf, darüber Räume, die man sich als Veranstaltungsbereiche und Heimatmuseum vorstellen kann. Beide Vorschläge sollen dazu dienen, den Kern Rheindahlens aufzuwerten, neue wertige Geschäfte in den Ort zu bringen, und somit die Lust auf den Einkauf in Rheindahlen erheblich zu stärken. Wo derzeit Ebbe ist, soll wieder Flut herrschen.

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Das Angedachte der Architekten wurde mit viel Applaus bedacht, warf aber auch Fragen und Kritik auf. Ein Kontrapunkt war die zukünftige Parkplatzsituation, ein zweiter die Verkehrsführung. Weder die SPD, noch Schumacher und Hartmann konnten hierauf eine Antwort geben. Wollten sie auch nicht. „Erstmal die Planung, dann die Realisierung“ , war der Standpunkt von Seiten der „Veränderer“, die schließlich meinten, dass sich dann für ausreichend Parkplätze immer noch eine Lösung finden ließe, ebenso für eine neue Verkehrsführung. Außerdem sind zu diesem Thema auch noch alle politsche Fraktionen der Bezirksvertretung West und des Rates der Stadt gefragt. Zudem müsste bei einem „Ja“ von allen Seiten noch ein Investor gefunden werden, denn eine Finanzierung aus dem „Stadtsäckel“ kann man gänzlich ausschließen.

(StadtSpiegel)