Anlaufstelle mit Herz

Anlaufstelle mit Herz

Im Kirchencafé gibt es mehr als nur Getränke. Hier ist Wiedereintrittsstelle, Mütter-Kuren können beantragt und Seniorenreisen gebucht werden.

Viele Besucher kennen das Kirchencafé auf der Limitenstraße als Begegnungsstätte, wo rund 20 Ehrenamtler ihren Dienst tun. Die hauptamtliche Mitarbeiterin Eva Sack-Mouhimi hat aber noch andere, vielfältige Aufgaben: hier ist sie Anlaufstelle für Menschen, die wieder in die evangelische Kirche eintreten möchten und Beratungsstelle für Mutter-Kind-Kuren sowie Mütter-Genesungs-Kuren. Außerdem können hier über das Diakonische Werk Rheydt Reisen für ältere Menschen gebucht werden.

In Sack-Mouhimis Büro hängt ein Bild, ein Gemeinschaftswerk von ehemaligen Mitreisenden. Es zeigt viele kleine Herzen und hat für die Verwaltungsangestellte eine große Bedeutung: „Ich möchte hier eine herzliche Atmosphäre schaffen, schließlich habe ich mit unterschiedlichen Menschen zu tun. Ich sehe mich als Aushängeschild für die Kirche“, betont Sack. In der Sozialarbeit muss sie sensibel sein für die unterschiedlichen Belange und Bedürfnisse der Kur-Antragssteller oder Reisefreudigen. Da gilt es das passende Kurhaus zu finden oder Rücksicht darauf zu nehmen, wie gut die Leute bei den Ausflügen zu Fuß sind, um keinen zu überfordern. Den Angeboten gemeinsam ist, dass sie niederschwellig sein sollen und niemand Angst vor bürokratischen Hürden oder Formularen haben muss. Mit letzterem kennt die Sozialarbeiterin sich aus, sie hat jahrelange Erfahrung, wie etwas ausgefüllt werden muss, damit eine Kur genehmigt wird. Allein in Sachen Kuren führt sie rund 300 Gespräche

im Jahr. Hier hat sie beobachtet, dass der Bedarf groß ist, weil die schlimmen Fälle, in denen der familiäre Hintergrund die Frauen zusätzlich erschöpft, zunehmen.

Im Gegensatz zu kommerziellen Anbietern steht beim Reiseprogramm des Diakonischen Werks der Einzelne im Mittelpunkt, und wo die Gemeinschaft groß geschrieben wird. Es richtet sich an Menschen ab 60 Jahren, die alleine sind oder auch an Ehepaare. „Wir möchten die Leute aus ihrer Einsamkeit heraus holen“, beschreibt Sack-Mouhimi die Fahrten, die gelegentlich auch ins Ausland führen.

Sack-Mouhimi sieht ihre Aufgaben nicht nur als Beruf sondern als Berufung. „Ich nehme mir Zeit, deshalb bitte ich um telefonische Anmeldung“, sagt sie. Das gilt vor allem für die Wiedereintrittswünsche, wo besonders auf die Vorstellungen des Einzelnen eingegangen wird und gefragt wird, ob er beispielsweise eine theologische Feier möchte.

(StadtSpiegel)