Heimatkunde in 22 Schränken

Heimatkunde in 22 Schränken

Neben vielfältigen Aktivitäten, unter anderem im kulturellen und Brauchtums-Bereich, betreibt der Heimatverein Odenkirchen ein umfangreiches Archiv, das im Jahr 1998 von Emil Knour angelegt wurde. Seit 15 Jahren wird die 22 Aktenschränke umfassende Heimat-Sammlung mit geschichtlicher und heimatkundlicher Literatur und Gegenständen von Werner Scholz gepflegt.

„Beim Bau eines Hauses hier an der Burgstraße wurde ein 700 Jahre alter Brunnen freigelegt“, berichtet Werner Scholz und zeigt auf ein paar Scherben aus dieser Zeit, die in dem Brunnen gefunden wurden. „Diese Stücke stammen also aus der Zeit um 1300“, antwortet er auf die Frage nach den ältesten Dokumenten in der Sammlung seines Heimatvereins. Die meisten im Archiv befindlichen Unterlagen sind indes Schriftstücke sowie Fotos und Postkarten vom alten und neuen Odenkirchen, die fein säuberlich nach Themengebieten wie zum Beispiel „Geschichte“, „Vereine“, „Honschaften“, „Schulen“, „Tiergarten“ und „Bezirksvertretung“ geordnet in 22 Aktenschränken lagern. „Mehr als 350 Ordner werden hier aufbewahrt; dazu kommen über 500 Bücher und Hefte, aber auch alte Alben mit Odenkirchener Ansichten sowie Telefon- und Adressbücher, und eben auch Gegenstände“, sagt Werner Scholz, der bei der Jahreshauptversammlung am 12. März als Nachfolger von Rolf Lüpertz zum Vorsitzenden gewählt wurde. Zusammen mit seiner Ehefrau Henny Scholz, die Geschäftsführerin des Vereins ist, ist er an jedem Dienstag und Freitag, jeweils von 10 bis 12 Uhr im Burgturm anzutreffen. Während Henny Scholz in der Geschäftsstelle im Erdgeschoss Sprechstunde abhält, ist Werner Scholz in „seinem“ Archiv im Dachgeschoss des Burgturms. Nicht selten kommt es vor, dass Geschichtsinteressierte die Fundgrube im Burgturm für persönliche Zwecke nutzen oder aber Schriftstücke und Fotos vorbei bringen, um sie dem Heimatverein zu überlassen. „Wir können alles gebrauchen, was irgendwie mit Odenkirchen zu tun hat“, sagt Werner Scholz. Seine Bitte an alle Odenkirchener: „Werfen Sie bei Haushaltsauflösungen nichts weg, was Odenkirchen betrifft, sondern setzen Sie sich mit dem Heimatverein in Verbindung, um mögliche Dokumente für die Nachwelt zu erhalten.“ Er verspricht: „Jeder, der was in unser Archiv gibt, bekommt eine schriftliche Bestätigung.“ Schließlich muss alles seine Ordnung haben. So ist gewährleistet, dass persönliche Dokumente nicht irgendwo hin verschwinden. Der Heimatverein Odenkirchen e. V. hat zur Zeit 450 Mitglieder; der Jahresbeitrag beträgt 18,50 Euro.

(StadtSpiegel)