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Gemeinschaft macht stark

Gemeinschaft macht stark

Die Cabrio-Fans Rolf und Birgit Erke sind die aktuellen Majestäten im Jüchener Schützenfest. Vom 30. Mai bis 2. Juni feiert der Bürgerschützen- und Heimatverein auf Straßen und Plätzen.

. Das Samstags-Frühstück hat bei Familie Erke einen ganz besonderen Stellenwert: Hier trifft sich die ganze Familie, hier kann man es sich gut gehen lassen und über die Erlebnisse der vergangenen Woche sprechen oder auch Pläne schmieden. Klar, dass sich das auch nicht während der Regentschaft des Jüchener Schützenkönig-Paares geändert hat. Denn so sind Rolf und Birgit Erke seit Ende Mai 2014 in Jüchen unterwegs: Als seine Majestät Rolf II. und ihre Majestät Königin Birgit. Das hat einiges in Bewegung gebracht, obwohl Rolf Erke (49) als begeisterter Artillerist schon länger mit dem Gedanken liebäugelte, das höchste Amt im Bürgerschützen- und Heimatverein Jüchen anzutreten. „Einmal hat es sogar nicht geklappt, da gab es tatsächlich noch mehrere Bewerber, doch im vergangenen Jahr war die Zeit einfach reif dafür.“ Zustimmung gab es auch vom Rest der Familie: Jetzt macht es auch den beiden Königs-Töchtern Isabel (11) und Kristin (15) richtig Spaß, dabei zu sein. „Spaß„ ist überhaupt das richtige Stichwort, wenn man bei Erkes von ihrer Aufgabe in diesem Jahr spricht. Die Königin (43), im richtigen Leben Sozialpädagogin und Diakonin in einer Mönchengladbacher evangelischen Kirchengemeinde, kann ihre Freude über den „königlichen Nebenjob„ nicht verbergen: „Ja – es mach richtig Spaß, mit all‘ den Menschen, die einem in einem solchen Jahr begegnen, richtig in Kontakt zu kommen!„ Und dabei ist Birgit Erke keine Arbeit zuviel. „Wir hatten uns gedacht: Warum feiern wir nicht einfach einmal ein bisschen vor mit den Menschen im Seniorenzentrum Haus Maria Frieden.. „Die Idee fand im Artilleriezug schnell eine große Resonanz, und mit Feuereifer ging das Königspaar mit seinem Ministerium die neue Herausforderung an. Das Ergebnis: Ein tolles Fest mit alten und teils sehr kranken Menschen, an das alle Beteiligten sicher noch lange sehr gerne zurück-denken werden.

Auch ungewöhnliche Akzente durften nicht fehlen: So feierte die Artillerie ihr 90-jähriges Bestehen als ältester Zug im Jüchener Schützenregiment. Dazu gab es (neben einem zünftigen Hoffest) im März einen Festgottesdienst in der Jüchener Hofkirche, bei dem ihre Majestät die Kanzel erklomm und die Festpredigt hielt. Das Thema „Gemeinschaft„ stand auch hier im Mittelpunkt –„Weil es eben unser Thema ist,„ sagt Königin Birgit ohne Umschweife. Diese Gemeinschaft sei es, die ungeheuer stark mache.

(StadtSpiegel)