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Der Strom kommt jetzt von oben

Der Strom kommt jetzt von oben

Durch die Neugestaltung des Chemietrakts mit zwei Unterrichtsräumen und einem Vorbereitungsraum für die Lehrkräfte ist das Odenkirchener Gymnasium wieder auf dem neuesten Stand moderner Unterrichtsgestaltung.

Zur 150-Jahr-Feier der Schule 2011 hatte der damalige Oberbürgerbürgermeister Norbert Bude den Stein für die knapp eine halbe Million Euro teure Sanierung ins Rollen gebracht.

„Die Elektro-, Gas- und Wasseranschlüsse waren in unseren alten Chemieräumen fest in die Tische integriert“, sagt der Schulleiter des Odenkirchener Gymnasiums Bernhard Spaniol. Doch was früher gut war, ist heute nicht mehr zeitgemäß. „Durch die starre Anordnung der Tische gab es für eine moderne Unterrichtsgestaltung überhaupt keinen Spielraum“, erklärt Spaniol, der selbst Chemie unterrichtet. Für das Arbeiten in kleinen Gruppen waren die alten Chemieräume völlig ungeeignet. „Wir mussten überlegen, wie wir die Energiezuführung losgelöst von den Tischen von unten nach oben kriegen, so der Schulleiter. In enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Mitarbeitern der Stadt sei die nun realisierte Lösung gefunden worden, ergänzt er. Das speziell für den naturwissenschaftlichen Unterricht von der Firma Hohenloher in Werl entwickelte System arbeitet mit schwenkbaren Versorgungselementen, die an der Raumdecke befestigt sind. Mittels solcher „Medienmodule“ wird die Gas- und Stromversorgung realisiert und zudem eine Anbindung an interne Datennetze und das Internet ermöglicht. Martin Presting, Teamleiter der Firma Hohenloher, versichert, dass das durch Patent geschützte System eine Nutzungsdauer von 30 Jahren habe. In acht Schulen in Mönchengladbach werde es bereits eingesetzt, ergänzt er. Eine im Klassenraum installierte interaktive Tafel bietet die Möglichkeit, die Aufzeichnungen aus dem Unterricht abzuspeichern, um sie in digitaler Form an die Schüler weiterzugeben oder in der folgenden Stunde wieder bereitzustellen. „Nach umfangreichen Planungsarbeiten begann im Oktober letzten Jahres die aktive Bauphase“, erzählt Bernhard Spaniol und ergänzt: „Im alten Vorbereitungsraum wurde eine ganze Wand rausgerissen, anschließend musste wegen statischer Vorgaben der Kies vom Flachdach entfernt werden. In puncto Sicherheit sind strenge Maßstäbe gesetzt. So ist der Vorbereitungsraum mit feuersicheren Brandschutzschränken zur Lagerung der Gasflaschen und gefährlicher Chemikalien ausgestattet, die bei auftretendem Feuer eine Sicherheit von 90 Minuten garantieren; zudem wird der Raum wegen der verwendeten Chemikalien ständig entlüftet. In den beiden Unterrichtsräumen sind die herunterklappbaren Medienmodule so angebracht, dass sie einer Belastung von 150 Kilogramm standhalten. „Man muss ja mit allem rechnen, leider auch ab und zu mit dummen Schülerstreichen“, sagt der Schulleiter schmunzelnd.

(StadtSpiegel)