Big Apple und Zeltromantik

Big Apple und Zeltromantik

Weltoffen, ungezwungen und – erfolgreich: Der Stadt Spiegel war zu Besuch bei den preisgekrönten „Kids“ der Kolpingsfamilie Odenkirchen.

Elvira Semmerau und Uli Eckers sind mehr als nur zufrieden: „Ein gutes Gefühl hatten wir ja von Anfang an“, lächelt Elvira Semmerau, Gruppenleiterin in der Kolpingsfamilie Odenkirchen. „Steckt ja auch jede Menge Arbeit drin“, fügt Uli Eckers hinzu. „Hier drin, genauer gesagt“, zeigt der Jugendbeauftragte auf eine mit bunten Fotos beklebte Kiste. „Da kann man sehen, was wir das Jahr über gemacht haben: Unsere Senioren eingeladen, einen Biobauernhof besucht, die Themen Islam, Kinderarmut, Bildung und den Fairen Handel beleuchtet, Karneval gefeiert...“, zählt er auf. „Und – darauf sind wir besonders stolz – Kontakt mit New York aufgenommen!“

Elvira Semmerau erklärt: „Mit einer Kolpingsfamilie außerhalb Deutschlands in Verbindung zu treten, war eine Aufgabe des Verbandsspiels des Diösesanverbands Aachen. Hat super geklappt“, freut sie sich mit den Kids der Kolpingjugend. „Cool, dass es Kolping auch in Amerika gibt“, so der Tenor der Acht- bis 15-Jährigen. Nicht nur mit dem Big Apple, dessen Skyline die Kiste ziert, haben die Odenkirchener jetzt gepunktet: „Beim Verbandsspiel haben wir mit deutlichem Vorsprung die Nase vorn gehabt“, sind Kids und Gruppenleiter happy beim wöchentlichen Treff im Johannes-Giesen-Haus.

Warum man „zu Kolping geht“, bringt Marie auf den Punkt: „Wozu soll ich zu Hause ’rumhocken? Hier kann ich spielen und richtig Spaß haben!“ Marie findet schon die Gruppe an sich klasse: „Weil hier Leute sind, die ich sonst nicht kennenlernen würde. Nicht nur welche aus der Schule.“ Gruppenleiterin Elvira Semmerau betont den ungezwungenen Charakter der Gruppe: „Ganz locker. Hier gibt es keine Prüfungen oder Wettbewerb untereinander.“ Uli Eckers nickt: „Das tut den Kindern gut. In der Schule haben sie schon genug Leistungsdenken“, weiß der Schreiner – und leidenschaftliche Odenkirchener – der der Kolpingfamilie seit der Kindheit verbunden ist.

Sinnvolle Beschäftigung steht bei der vor zwei Jahren ins Leben gerufenen festen Gruppe im Mittelpunkt. „Bei schönem Wetter geht es raus ins Freie“, erklärt Elvira Semmerau. „Wir haben es ja schön grün hier“, freut sie sich über den Auslauf zwischen Gemeindehaus und St. Laurentius-Kirche. „Toll auch zum Grillen“, ergänzt Uli Eckers. Vervollständigt wird das Team durch die Leiter Marius Beuth und Nadine Mertens: „Anfang 20, super Leute. Zeitlich natürlich nicht so flexibel wie wir Alten“, lächeln Elvira Semmerau („Ich mach’ hier die Mutti“) und Uli Eckers („Der Mann für die wilden Sachen...“).

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Nicht alle Kinder haben einen „Kolping-Hintergrund“ durch Eltern oder Geschwister: „Nein, Thommy zum Beispiel – der kam eines Tages ganz allein. Jetzt ist er super integriert“, erzählt Uli Eckers. Neben Thommy gesellen sich Julian, Leo und Florian zu Lisa, Amelie, Lillian, den beiden Kimberl(e)ys und sechs weiteren Mädchen – „Kolping ist was für Männlein wie Weiblein“, versichert der allgemein geduzte Uli. Und alle fiebern dem nächsten Höhepunkt entgegen: „Unser Pfingstzeltlager!“ Unter dem Motto „Frag’ doch mal die Maus“ wird es in Hürtgenwald aufgeschlagen. „Vier Tage Zeltromantik, wobei der Begriff wackelt, es geht ganz schön rustikal zu“, schmunzelt Elvira Semmerau. „Ist aber auch Sinn der der Sache“, weiß Uli Eckers nach rund 20 absolvierten Lagern. „Hier konnten wir schon so manches Kind liebevoll erden. Anpacken müssen nämlich alle!“

Begrenzte Hygienemöglichkeiten und vier Tage in denselben Klamotten tun dem Spaß keinen Abbruch: „Im Gegenteil. Das Lager ist ein riesengroßes Gemeinschaftserlebnis. Quasi unsere Verkaufsveranstaltung“, lacht Elvira Semmerau. „Viele Kinder werden danach Kolping-Mitglied.“ Die Frage, was Kinder und Jugendliche aus der Kolpingfamilie mitnehmen können, beantworten Uli und Elvira so: „Ein nützliches Päckchen fürs spätere Leben. Einen Blick aufs Weltgeschehen, der die Toleranz stärkt. Wertschätzung anderen gegenüber.“ Und vom Pfingstzeltlager – das ist Tradition – jedes Jahr ein neues Logo-T-Shirt.

(StadtSpiegel)