Wo sind die anderen?

Wo sind die anderen?

In Mönchengladbach sind derzeit 16 Auslaufflächen ausgewiesen, wo Hunde nach Herzenslust unangeleint rumtoben können. Simone Kramer kommt mit ihrer Appenzeller Sennenhündin Ohana alle paar Tage zu der Wiese am Neukircher Weg in Wickrath, südlich vom Schloss-Parkplatz.

„Ohana möchte gerne mit anderen Hunden spielen“, sagt sie, doch meistens sind sie alleine hier.

„Ständig beschweren sich die Leute, dass es dieses und jenes in der Stadt nicht gibt, und da macht die Stadt mal was richtig Gutes und keiner nimmt es an“, sagt Simone Kramer verärgert, weil sie und Mutter Edith Kramer wieder mal allein mit ihrer 16 Monate alten Hündin auf der Wickrather Auslauffläche sind. Währenddessen kommt Ohana mit der Frisbeescheibe zurück, die Frauchen Simone kurz zuvor geworfen hatte. Offensichtlich genießt die Hündin die Freiheit nicht angeleint zu sein. Sie wartet ungeduldig, bis sie erneut die Scheibe wiederholen darf. „Hütehunde müssen immer eine Aufgabe haben, an der Leine laufen ist für sie gar nichts“, sagt Edith Kramer. Vormittags geht sie meist alleine mit Ohana spazieren, weil Frauchen Simone dann arbeiten muss. Sie ist Hundeausbilderin und kennt die Bedürfnisse ihrer Hündin genau. Ohana ist temperamentvoll, doch auf ihre Anweisung hin sofort zahm wie ein Lamm. Mindestens eine Stunde bleibt Simone Kramer in der Regel mit Ohana auf dem Platz, auch wenn das Wetter mal nicht so gut ist. „Der Hündin macht das nichts aus, wenn es regnet“, sagt Edith Kramer. Immer und immer wieder läuft Ohana los und holt die knallrote Frisbeescheibe zurück. „Wir Menschen werden eher müde als die Hündin“, weiß Simone Kramer aus Erfahrung. Sie würde sich gerne zwischendurch mal hinsetzen. „Leider gibt es keine Sitzgelegenheit hier“, bedauert sie. „Toll wäre es, wenn hier ein paar gefällte Baumstämme abgelegt würden; da hätten die Hunde ein natürliches Klettergerät und wir Menschen was zum Draufsetzen.“ Wenn noch andere Frauchen und Herrchen mit ihren Lieblingen zur Hundewiese am Schloss kämen, würde Ohana sich tierisch freuen.

(StadtSpiegel)