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Ein Pflaster nicht für jedermann

Ein Pflaster nicht für jedermann

Der neue Marktplatz gefällt den meisten Mönchengladbacher Bürgern. Doch für einige Behinderte gibt es Nachbesserungsbedarf. Albert Sturm setzt sich für deren Belange ein.

Auch Rollstuhlfahrer Albert Sturm und seine Frau Karin mögen den neuen Marktplatz. Schließlich seien die Behindertenverbände vor zwei Jahren in die Planung des Platzes mit eingebunden worden, so Sturm. Aber der Behindertenvertreter des Sozialverbandes VdK Kreisverband Mönchengladbach hat im Namen anderer Behinderter einiges auszusetzen an der tatsächlichen Umsetzung. Es seien Kleinigkeiten, die die Behinderung ausmachten und die nachgebessert werden müssten: Sturms wünschen sich einen hinweisende Beschilderung, wo am Seiteneingang des Rathauses die Behindertentoilette ist. Am meisten ärgert sich das Ehepaar aber über die Noppenplatten auf dem Boden, die den Blinden nicht etwa hilfreich den Weg weisen, sondern vielmehr ins Leere führen. Das Gleiche gilt für die Blindenleitlinien rund um den Marktplatz, wie Karin Sturm aufzeigt. Zwar hat die Stadt hier Nachbesserung versprochen, und Sturms hoffen, dass dies in Kürze geschieht. Vor allem Menschen mit Krücken oder Rollatoren kämen auf dem unebenen Pflaster schwer voran. „Die Fugen sind zu breit“, bemängelt Albert Sturm. „Die Pflaster sollten optische Reize bieten, aber für Gehbehinderte ist es nicht von Vorteil“, weiß er. Es kämen deshalb auch Klagen von Nichtbehinderten. Mängel passierten ihrer Meinung immer dann, wenn Gesunde für Kranke mit planten. Regelrecht gefährlich für Blinde geht es vor dem Ratskeller zu: Die dortige Treppe ist bisher nicht gesichert, auch da will die Stadt nachbessern.

Sturms wünschen sich baldige Änderungen. Denn: „Es kann nicht sein, dass eine Stadt eine soziale Stadt sein will und Behinderte außen vor lässt“, kritisiert das Ehepaar. Karin Sturm: „Wenn nicht bald ausgebessert wird, klemmen wir uns dahinter!“

(StadtSpiegel)