Ein besonders alter Schatz

Ein besonders alter Schatz

Die unter dem Kriegerdenkmal am Schillerplatz gefundene Bleischatulle wurde geöffnet. Der Inhalt: eine historische Errichtungsurkunde, eine Festschrift der dreitägigen Einweihungsfeier von 1932, eine Regimentszeitschrift und Geldscheine.

Bei der vorübergehenden Umsetzung des Kriegerdenkmals auf dem Schillerplatz, der seit wenigen Tagen umgebaut wird, ist im Sockel eine verschweißte Bleikiste entdeckt worden, die in dieser Woche auf Veranlassung des Stadtarchivs durch die Feuerwehr geöffnet wurde. Zutage kamen eine historische Errichtungsurkunde vom 2. August 1932, eine Festschrift der dreitägigen Einweihungsfeier vom 13. bis 15. August 1932, Geldscheine und Münzen sowie eine Regimentszeitschrift des 99. Infanterieregiments, das ursprünglich in Elsaß-Lothringen stationiert war und im Ersten Weltkrieg bei den Schlachten 1915/1916 hohe Verluste zu beklagen hatte. Zu diesem Regiment wurden vor allem Wehrpflichtige aus (Alt-)Gladbach eingezogen.

Das Kriegerdenkmal auf dem Schillerplatz wurde zu Ehren der Gefallenen des Ersten Weltkrieges errichtet. Eingemauert wurde die Bleischatulle am 2. August 1932, wenige Tage vor der dreitägigen Einweihungsfeier, die mit einem Großen Zapfenstreich, einem Regimentsappell, der Ehrenmal-Weihe und einem abschließenden Frühschoppen einher ging. Außerdem befanden sich in der Bleikiste noch etwa 6 000 Mark, die allerdings wegen der damaligen Inflation zum Zeitpunkt der Einweihung nahezu wertlos waren.

Stadtarchivar Dr. Christian Wolfsberger, der voller Spannung die Öffnung der Bleikiste erwartete, wird nun den Inhalt dokumentieren und anschließend für die Nachwelt sichern. Möglicherweise wird die neue Kiste, die in den noch zu errichtenden neuen Sockel für das Denkmal wieder eingemauert werden soll, auch um ein aktuelles Zeitdokument ergänzt. Es ist daran gedacht, die Tageszeitung mit der Berichterstattung zum Fund der Bleikiste den historischen Zeugnissen beizulegen.

(StadtSpiegel)