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Lebendige Adventszeit

Lebendige Adventszeit

Zum elften Mal hat die Evangelische Kirchengemeinde Wickrathberg in diesem Jahr ihren „Lebendigen Adventskalender“ durchgeführt, der längst zu einer ökumenischen Adventsveranstaltung geworden ist, auf die sich die Menschen freuen und bei der sie immer wieder gerne mitmachen.

„Hab’ keine Angst, so lange ICH brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden“, liest Nelly Wirtz aus Beckrath vor, nachdem die in ihrer Geschichte vorab beschriebenen Kerzen „Frieden“, „Glauben“ und „Liebe“ ihr Licht bereits ausgehaucht haben. „Ich heiße Hoffnung, sagt die vierte Kerze“, liest Wirtz weiter. Das Gleichnis von einem unbekannten Verfasser stimmt die etwa 50 Anwesenden nachdenklich. Brennende Holzscheide knistern in der Feuerschale auf dem Boden und spenden eine gemütliche Atmosphäre. Auf einem Tisch in der Garage stehen weihnachtliches Gebäck und Punsch bereit, doch erst wird noch gesungen; auf Textblättern haben Nelly Wirtz und ihre Nachbarinnen Monika Correnz und Marli Daniels adventliche Lieder aufgeschrieben. Das 14. Türchen wird an diesem Abend geöffnet. Vor dem Wickrather Gemeindeladen haben Petra Vogt und ihr Team tags drauf ebenfalls einen Tisch mit Plätzchen und alkoholfreien Getränken vorbereitet. Eine ihrer Vorlese-Geschichten handelt von einem kleinen Knirps der partout Weihnachten kaufen möchte und schließlich feststellen muss, dass Weihnachten nicht käuflich ist und es bei dem Fest um ganz was anderes geht... Diakonin Birgit Erke spielt mit ihren Jugendlichen in Wickrathberg die Weihnachtsgeschichte nach und reicht dazu heißen Zitronentee. Auch sie hat Glück mit dem Wetter, denn die lebendigen Adventskalendertürchen werden traditionell immer draußen geöffnet. Sich in der Adventszeit eine halbe Stunde Zeit nehmen, die Stille genießen, mit Leuten treffen und ins Gespräch kommen, vorweihnachtliche Leckereien naschen, wird in der Evangelischen Kirchengemeinde Wickrathberg seit 2005 praktiziert und ist längst über die Konfessionen hinaus zu einer Menschen verbindenden ökumenischen Veranstaltung geworden. Der damalige Pfarrer Ralf Johnen hatte die Idee von einem Kirchentag mitgebracht.

(StadtSpiegel)