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Ein Freund, ein guter Freund

Ein Freund, ein guter Freund

Bereits seit den 50er-Jahren sind Wilfried Phlipsen und Wolfgang Jaspers beste Freunde. In der Hardter Volksschule lernten sie sich kennen, jetzt feiern sie zusammen Jubiläum bei den Spönnradsbeenern.

Ähnlich sehen sie sich nicht und doch gehen sie mancherorts als unzertrennliche Zwillinge durch. Schon in der Volksschule waren sie befreundet, das ist fast 60 Jahre her. Eine lange Zeit, wie sie zugeben und doch verflogen die Jahrzehnte wie im Fluge. Jetzt feiern Wilfried Phlipsen und Wolfgang Jaspers ein offizielles Jubiläum: 50 Jahre sind die beiden Karnevalisten Mitglieder der KG Spönnradsbeen. Auch Norbert Köntges und Johannes Peters sind 50 Jahre dabei, doch die beiden Jubilare Wilfried und Wolfgang waren uns aufgrund ihrer langjährigen Freundschaft diese Geschichte wert. „Ein Freund, ein guter Freund“, heißt deshalb auch diese Geschichte, weil, so sehen es zumindest die beiden Männer „ein Freund immer ein Freund bleibt, auch wenn die ganze Welt zusammenfällt.“

 Prinzessin Gretchen (Phlipsen) auf ihrem Thron. Rechts im Bild Wolfgang Jaspers. Foto: Privat
Prinzessin Gretchen (Phlipsen) auf ihrem Thron. Rechts im Bild Wolfgang Jaspers. Foto: Privat

Die gemeinsame Geschichte begann, wie es sich zunächst gehört, getrennt. Wilfried Phlipsen ist ein Jahr älter und 1947 in der Gladbacher Oberstadt geboren. Die Wallstraße war zunächst sein Zuhause, ehe es die Eltern nach Hardt verzog. Wolfgang Jaspers kam 1948 im damaligen Hehner Krankenhaus zur Welt. Was beiden Männern den Ruf einbringt: „Ihr seid ja keine richtigen Hardter!“ Damit kann man leben, meinen beide, denn bis auf diesen kleinen Makel fühlen sie sich bestens „op de Hardt“. Vielleicht war es dieser Makel, der Wolfgang und Wilfried in der Volksschule zusammenbrachte, sie wissen es nicht mehr genau, doch irgendwann wurden sie beste Freunde und sind es heute noch.

Wilfried Phlipsen begann 1965 unter Kommandant Kurt Loers seine karnevalistische Laufbahn in der Funkengarde. Auftritte im Männerballett und als Sänger bei den „Hader Knööp“ machten ihn lokal bekannt. Die Gesangsgruppe forderte viel Zeit. Klaus Greven, Herbert Gehlen und Wilfried Phlipsen tingelten ab 2005 karnevalsmäßig durch den Raum Mönchengladbach-Aachen. Irgendwann wurde es zu viel, denn die Veranstalter wollten mehr. Folge: Das Trio hängte die Musik an den Nagel.

Wolfgang Jaspers begann seinen Einstieg in den Karneval ebenfalls musikalisch. Das vereinseigene Hardter Fanfarencorps war über Jahre seine Heimat. Viele Jahre war er Betreuer und Trainer von Jugendmannschaften beim SC Hardt. Sein Freund Wilfried spielte derweil aktiv in der ersten Mannschaft bis zur Bezirksklasse. Die Liebe zum Fußball haben sich beide bis heute erhalten, sie sind Borussen-Fans. Thomas und Andrea, die Kinder von Wolfgang Jaspers, arbeiten sogar beim Bundesligisten.

Achja, und in noch einem Club sind Wolfgang und Wilfried höchst aktiv: Im Aua-Club. Auf die Frage. „Was ist der Aua-Club?“, erhielt der Schreiber die vielsagende Antwort: „Die Leute sagten immer, ihr seid doch Aua im Kopf, deshalb haben wir diesen Freundschaftskreis gegründet, der sich natürlich sehr um Karneval, Fußball und Geselligkeit kümmert.“ Wilfried ist übrigens der Ober-Aua.

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Gut verheiratet sind Wolfgang und Wilfried selbstverständlich auch. Die beiden Ehefrauen kennen sich seit frühester Kindheit. Beide Väter waren bei den damaligen Mönchengladbacher Stadtwerken beschäftigt; bei der Straßenbahn, erzählen sie. Margret Phlipsen, geborene Bolten, ist eine waschechte Hardterin, während ihre Freundin Rita Jaspers, geborene Schroers, aus Hehn stammt.

Geselligkeit wird groß geschrieben bei den beiden Ehepaaren. Aktiv sind sie im Hardter Karnevalsgeschehen dabei. Vor einigen Jahren natürlich noch mehr als heute. „Heute können wir nicht mehr alles mitmachen, doch früher waren wir bis zur letzten Sekunde immer dabei“, erzählen sie. Das ging vor Jahren einmal so weit, dass Margret eine eigene Schubkarre beim Zug bekam. Sie thronte regelgerecht mit langem, rosafarbenem Kleid auf dem zweirädrigen Gefährt, weil bei ihr der Wunsch bestand, einmal im Leben Prinzessin zu sein. Finanziell reichte es schließlich für die Schubkarre. Ein Dreigestirn, so erzählen die Männer, hatten wir vor zirka 30 Jahren in Hardt auch schon mal, nicht so schön wie das derzeitige Hader Dreigestirn, doch immerhin. Damals zogen Wilfried Phlipsen als Prinz, Bernd Baumgarten als Jungfrau und Horst Bereths als Bauer beim Rosenmontagszug durch die Hardter Straßen. Es gab also fast alles schon einmal, nur eben anders.

(StadtSpiegel)