Als Dienstmagd in Nigeria

Als Dienstmagd in Nigeria

Zehn Jahre war Schwester Christeta Hess für die Provinzleitung der Dernbacher Schwestern, Arme Dienstmägde Jesu Christ (ADFJC), zuständig und kennt folglich das Kloster Hehn bestens. Von 2006 bis 2014 baute sie in Nigeria eine Mission auf.

Jetzt erzählte sie im Hehner Seniorenheim von dieser Arbeit und ihren Erlebnissen.

Die Armen Dienstmägde Jesu Christi, auch Dernbacher Schwestern genannt, sind eine katholische Ordensgemeinschaft innerhalb der Kirche. Seit ihrer Gründung im Jahre 1851 stellen sich die Schwestern der Aufgabe, die Not der ländlichen Bevölkerung zu lindern. Vertreten sind sie in neun Ländern, so auch in Nigeria. Dort hatte im April 2006 Schwester Christeta Hess damit begonnen, im Norden, unweit des Einflussbereichs der Terrorgruppe Boko Haram, eine Missions-Station für die Ärmsten der Armen aufzubauen. Neben der Initiative einer Ordensniederlassung kristallisierte sich sehr schnell der Hilfebedarf für Kinder heraus. Der Erzbischof von Owerri im alten Biafra hatte den Orden darum gebeten, sich auch um die Straßenkinder zu kümmern. Das Haupthaus wurde in Garam, Niger State, errichtet, dort, nahe der Hauptstadt Abuja, fand Schwester Christeta mit Hilfe des Bischofs von Minna ein Stück Land und man begann im August 2007 mit dem Bau. Das Gebäude wurde im Februar 2008 fertig.

Zwischen 2006 und 2009 wurden in Nigeria zwei weitere Konvente aufgebaut, in Imo State und in Osun State. In allen drei Gebieten arbeiten die Schwestern in der Erziehung und in der Krankenpflege. Kinder, die von der Straße geholt wurden, gehen hier zur Schule, behinderte Kinder sind auf Lebenszeit versorgt. Zu jedem Haus gehört eine Klinik, die Kranke in dem vernachlässigten ländlichen Bereich versorgt und betreut. Außerdem hat jedes Haus eine Farm, um einen Teil des eigenen Bedarfs und des Bedarfs an Nahrungsmitteln für die Armenpflege zu erarbeiten. Ebenso gibt es bei jedem Haus eine Schule, weil Kinder kaum Chance zum Schulbesuch haben.

In Garam gibt es außerdem ein Projekt für arme Witwen, denen durch Kleinkredite der Aufbau einer Existenz ermöglicht wird, sowie ein Projekt für Lehrlinge in Hauswirtschaft. Ältere Mädchen, die bislang keine Schule besuchen konnten, werden zu Themen wie Hygiene, Gesundheit und Ernährung unterrichtet.

Im August 2014 verließ Schwester Christeta, auch wegen Krankheit, Nigeria und kehrte nach Deutschland zurück, wo sie seitdem die Hilfe für Nigeria koordiniert und durch eindrucksvolle Bildervorträge auf das Elend in Nigeria aufmerksam macht. Selbst ausgebildete, nigerianische Schwestern haben die Leitung und die Ordensausbildung übernommen.

(StadtSpiegel)