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Ein Mensch des Glaubens und Tat

Ein Mensch des Glaubens und Tat

Eine Ausstellung in der Hauptkirche erinnert derzeit an das Werk des Rheydter Pastors Ernst Christoffel, den Gründer der Christoffel-Blindenmission.

Seit kurzem ist eine Bilderausstellung der Christoffel-Blindenmission (CBM) in der Evangelischen Hauptkirche zu sehen. Sie trägt den Namen „Wie du und ich“. Die Fotos stellen 20 behinderte Menschen aus zehn Ländern dar und hängen bewusst im Kirchraum und nicht nur im Ausstellungsraum: „Sie sind ein Teil der Gemeinschaft und sind nicht ausgegrenzt“, so Eckhard Goldberg, Pfarrer i. R., der einleitende Worte bei der Ausstellungseröffnung sprach. Dies ist ganz im Sinne des Gründers der CBM Ernst Christoffel, der 1876 in Rheydt geboren wurde, den Beruf des Pastors ergriff und später im Orient ein Hilfswerk einrichtete. Er gilt als der Gründer der gleichnamigen Blindenmission, die bis heute als internationale christliche Entwicklungsorganisation für Menschen mit Behinderungen tätig ist.

Christoffel war aus heutiger Sicht ein moderner Mensch: Er predigte nicht nur die Toleranz gegenüber anderen Kulturen und Religionen, er lebte sie auch. „Er war ein Mensch, der durch sein Handeln Gutes tat und dies mit seinem Glauben verknüpfte“, so Pfarrer Christian Sandner beim Rundgang durch die Ausstellung. Sandner ist im Oberheydener Christoffel-Haus tätig und kennt Christoffels Biographie gut. „Er hat schon früh in jungen Jahren die Nächstenliebe praktiziert“, so Sandner. Geistlich geprägt haben ihn dabei unter anderem seine Rheydter Wurzeln und die „Landeskirchliche Gemeinschaft“ innerhalb der Evangelischen Kirchengemeinde Rheydt.

Die Fotoausstellung dokumentiert in der Hauptkirche bis zum 19. März, wie konkret die CBM heute hilft. Da ist zum Beispiel der sechsjährige Erick, der in Tansania mit zwei Klumpfüßen geboren wurde und Dank Operationen und Schienen laufen kann.

CBM gehört zu den 20 größten Hilfsorganisationen in Deutschland, dennoch erinnert in seiner Geburtsstadt wenig an den Pastor, nur eine kleine Straße ist in Gladbach nach ihm benannt. Das soll sich nach Wünschen Goldbergs ändern: in Planung ist eine Gedenktafel am Haus Mühlenstraße 217. „Ende April ist Christoffels 60. Todestag, vielleicht klappt es bis dahin“, so Goldberg. Noch heute erinnert die große Toreinfahrt an den damaligen Handwerksbetrieb, wo Christoffels Vater als Klempner tätig war.

(ley)

(StadtSpiegel)