Ein hübscheres Gesicht für Rheydt

Ein hübscheres Gesicht für Rheydt

Hauseigentümer hübschen ihre Fassaden auf: Das städtische Hof- und Fassadenprogramm für die Rheydter City zeigt erste Erfolge.

Die Rheydter Innenstadt wird aufpoliert. Etwa 28 Millionen Euro hat die Stadt in den vergangenen viereinhalb Jahren mit Finanzmitteln aus EU, Bund und Land in die City investiert, die unter anderem durch den Umbau des Marktplatzes und der Marktstraße und der Bahnhofstraße sowie der Umgestaltung des Hugo Junkers-Parks deutlich an Attraktivität zugelegt hat.

Um auch die privaten Hauseigentümer mit ins Boot zu holen, hat die Stadt Ende vergangenen Jahres ein vom Rat verabschiedetes Hof- und Fassadenprogramm auf den Weg gebracht, das Hauseigentümern finanzielle Anreize für die Sanierung von Fassaden bietet. Insgesamt stehen im Fördertopf 130 000 Euro zur Verfügung, wobei 80 Prozent das Land beisteuert.

Die Resonanz ließ nicht lange auf sich warten: „Bislang wurden 15 Maßnahmen bewilligt, drei sind bereits fertiggestellt, fünf sind in der Umsetzung und der Rest befindet sich in Vorbereitung“, freut sich Kajetan Lis vom städtischen Fachbereich Stadtentwicklung und Planung, Koordinator Stadterneuerung und zuständig für das Projekt „Soziale Stadt Rheydt – Innenstadtkonzept Rheydt“. Der Zuschuss liegt bei maximal 30 Euro pro Quadratmeter, wobei die Obergrenze bei 50 Prozent der Gesamtmaßnahme liegt. „Damit wird eine gute Anschubfinanzierung von bis zu 10 000 Euro pro Objekt gewährt. Es ist davon auszugehen, dass nach den ersten Erfolgen weitere Hauseigentümer nachziehen werden“, so Kajetan Lis weiter. Fachlich zur Seite steht ihm und dem federführenden Quartiersmanagement der Rheydter Architekt Markus Sillmanns. „Die Rheydter Innenstadt ist bis heute in wesentlichen Teilen durch den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg geprägt. Dies zeigt sich unter anderem in der typischen Kammbebauung an der Hauptstraße und deren klaren geometrischen Fassadengliederung.“

Die für die Bebauung typischen Vordächer oberhalb des Erdgeschosses sind in ihrer ursprünglichen Struktur wieder auf Vordermann gebracht, Fassaden nach vorgegebenen Farbkonzepten gestrichen und die einst plakative Werbung durch dezente Werbeanlagen ersetzt. Noch in der Sanierungsphase ist unter anderem ein aus drei Gebäudeteilen bestehender Komplex mit Torbogen an der Limitenstraße gleich gegenüber dem Marktplatz. Der frühere Schandfleck erhält nach einem Besitzerwechsel derzeit einen neuen, freundlichen Anstrich, nachdem bereits komplett neue Fenster installiert wurden. „Das Objekt ist ein Paradebeispiel für eine gelungene Förderung. Der Außensanierung folgt eine Komplettsanierung im Inneren. Besser geht’s nicht“, so Kajetan Lis.

Gefördert werden neben der Renovierung und Restaurierung von Fassaden, das Reinigen, Verputzen und Streichen, der Rückbau von Fassadenverkleidungen und die Wiederherstellung ursprünglicher Putz- und Fenstergliederungen. Darüber hinaus werden die Schaffung oder Verbesserung von Zugängen, Entsiegelung von Hofflächen, Gestaltung von Innenhöfen und Abstandsflächen und die Begrünung von Fassaden, Mauern und Garagen. Die Stadt bemüht sich das Programm auch im kommenden Jahr umzusetzen.

(Report Anzeigenblatt)