„Im Team mit tollen Leuten“

„Im Team mit tollen Leuten“

Eine Plattform für alle, die sich engagieren wollen: Pfarrer Albrecht Fischer gibt Einblick in die Arbeit des Giesenkirchener Flüchtlingsforums.

„Popmusik aus Kabul? Da geht es genauso um Liebe wie bei uns!“ Albrecht Fischer kennt sich aus. „Youtube-Video an und es wird getanzt. Manchmal reicht auch schon meine Gitarre“, schmunzelt der Giesenkirchener Pfarrer – und wird gleich wieder ernst: „Lust zum Singen und Tanzen... trotz allem.“

Albrecht Fischer engagiert sich, wie der katholische Pfarrer Guido Fluthgraf und viele andere, im Giesenkirchener Flüchtlingsforum. „Wir verstehen uns als Plattform für alle, die etwas tun wollen. Die dazu beitragen möchten, dass unser Miteinander mit Flüchtlingen gelingt.“ Ein Ort, an dem Initiativen wie auch Privatpersonen zusammenfinden, beschreibt Albrecht Fischer weiter: „Wenn jemand seine Hilfe anbieten möchte – zum Beispiel Behördengänge begleiten – ist er bei uns an der richtigen Adresse.“

Praktische Fragen, etwa die, wo Kleiderspenden abgegeben werden können, seien über das Forum schnell beantwortet, freut sich Albrecht Fischer über ’ein tolles Team mit tollen Leuten’: „Unsere besondere Stärke liegt in der Vernetzung, und hier im Speziellen in der Zusammenarbeit mit der Stadt. Dass Mitarbeiter der Behörden sich vor Ort informieren, ist nicht selbstverständlich. Viele Fragen, etwa rechtliche Dinge betreffend, können so geklärt werden.“ Auch mit der Caritas (Ansprechpartnerin im Bereich Koordination ehrenamtlicher Arbeit ist Brigitte Oltmanns, Telefon 02161/81 02 67) laufe die Zusammenarbeit reibungslos, so Albrecht Fischer.

Das Flüchtlingsforum, erklärt er weiter, sei außerdem ein Ort zum Austausch, denn: „Egal, in welcher Form man sich einsetzt, es ist schon eine beanspruchende Tätigkeit. Da muss man mal quatschen“, lächelt er.

Immer wieder erstaunt wie dankbar sind Albrecht Fischer und seine Mitstreiter über die ’fantastisch kompetenten Leute’, die den Weg zum Forum finden: „Die richtigen Menschen im richtigen Augenblick. Sie sorgen dafür, dass Flüchtlinge Praktika machen können oder erteilen Deutschunterricht.“ Kinder bekommen über das Forum Gelegenheit zu singen, zu malen, alle erfahren, was in Giesenkirchen überhaupt ’so los’ ist, zählt Albrecht Fischer auf: „Wir kochen zum Beispiel gemeinsam. Wie gesagt, auch schon mal mit musikalischer Spontaneinlage...“ Überhaupt ist es oft die Musik, so der evangelische Pfarrer, über die weitere Verknüpfungen entstehen: „Im Gospelchor Family of Peace mit seinem Leiter Gabriel Vealle ist man super engagiert. Der Chor ist eine Art Forum im Forum“, ist Albrecht Fischer erfreut. Für sich selber sei die Arbeit im Flüchtlingsforum ein ’unglaublicher Gewinn’: „Sowohl was den Kontakt zu den Flüchtlingen betrifft als auch den mit den Leuten, die was tun. Ich begegne Wahnsinns-Menschen“, zeigt er sich bewegt: „Unsere Arbeit trägt Früchte, die ich nicht mehr missen möchte.“

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Wie Integration gelingen kann, hat Albrecht Fischer erfahren und erlebt es täglich neu: „Wenn Menschen zu uns kommen, sind sie mir genau so fremd wie ich ihnen. Fremdheit überbrücken, das geschieht im und mit dem Alltäglichen.“ Er schmunzelt: „Heißt für mich: Meine Gitarre ist immer dabei.“ Wer Kontakt zum Flüchtlingsforum Giesenkirchen aufnehmen möchte, erreicht Pfarrer Albrecht Fischer unter Telefon 02166/823 70.

(StadtSpiegel)