St. Martin in bester Gesellschaft
Ich geh mit meiner Laterne… aber in diesem Jahr ist einiges anders. Bisher gab es im November immer zahlreiche Laternenumzüge in Bettrath und Neuwerk, dieses Jahr müssen sich die Einrichtungen erstmals zusammenschließen.
Hintergrund ist, dass es Polizei und Feuerwehr nicht länger möglich ist, die Vielzahl der Umzüge zu begleiten. Die Reaktionen darauf sind zwiespältig.
Einerseits gibt es durchaus Verständnis für die begrenzten Ressourcen und auch Vorfreude auf ein noch größeres, gemeinsames Martinsfest. Andererseits haben viele Einrichtungen eigene Traditionen und Regelungen, die im Zuge der Zusammenlegung wegfallen müssen. Die „Kinderinsel“ am Gatherskamp verzichtet beispielsweise bewusst auf einen Sankt Martin mit Pferd und lässt die Martinsgeschichte am Martinsfeuer von ihren älteren Kindern aufführen. Hier wird auch bewusst auf den Ausschank von Glühwein verzichtet, da alkoholische Getränke nichts bei einer Veranstaltung für Kinder zu suchen hätten. Die „Kinderinsel“ so wie einzelne andere Einrichtungen dürfen in diesem Jahr vermutlich zum letzten Mal einen eigenständigen Zug veranstalten.
In anderen Einrichtung tritt in diesem Jahr erstmals die Neuregelung in Kraft. In Neuwerk gibt es einen gemeinsamen Martinszug für die Kinder der Grundschule Damm und der Kita Pusteblume am 12. November. Die Schulkinder starten um 17.15 vom Schulhof und gehen bis zur Kirche, wo es eine kurze Martinsandacht gibt. Die Kindergartenkinder werden um 17.30 Uhr von Sankt Martin in ihrer Einrichtung abgeholt und warten am Feuer auf die Schulkinder. Nach der Martinsgeschichte laufen alle Kinder gemeinsam zurück zur Schule, wo die Tüten ausgegeben werden und der Abend bei Glühwein und Kakao ausklingen kann.
Die Kinder aus der integrativen Kita am Fahres teilen sich einen Termin mit der Gemeinschaftsgrundschule Nespelerstraße schon am 5. November. „Bei uns ist die Planung toll gelaufen. Die Polizei ist sehr engagiert und kooperativ. Wir gehen zeitlich vor dem Zug der Grundschüler. Zusammengehen wird nichts, weil wir sehr langsam sind aufgrund der unterschiedlichen Beeinträchtigungen unserer Kinder. Inklusion heißt ja nicht, dass wir hinter irgendeinem Zug herlaufen. Deshalb gehen wir als erstes und die Schulkinder nach uns, damit die Sicherheitskräfte nur einen Einsatz haben“, erklärt Dagmar Pohl, Leiterin der Kita.
Der Martinszug in Bettrath findet am 13. November mit den Kindern der Brückenschule und der Kitas Blumenwiese und Abenteuerland statt. Treffpunkt für die Kindergartenkinder und alle anderen Kleinkinder mit ihren Eltern ist um 17 Uhr der Platz vor dem Jugendheim. Von dort aus geht der Zug zur Grundschule, wo die Schüler bereits warten und der gemeinsame Treffpunkt ist. Die Kleinkinder werden hier entlassen, die Grundschüler und alle anderen Interessierten gehen dann im zweiten Teil des Martinszuges die gewohnten Wege bis zur Kirche, wo um 18.30 Uhr die Martinsgeschichte mit Mantelteilung präsentiert wird. Anschließend geht es zurück zur Schule, wo es zu passender Musik noch kalte und warme Getränke und eine kleine Stärkung gibt. Die Tütenausgabe für die Kindergarten- und Schulkinder findet in den Klassenräumen der Schule statt, alle anderen bekommen am Jugendheim ihre Martinstüte.
