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Mode made in Malawi

Mode made in Malawi

Malawi ist ein Binnenstaat in Südostafrika. Es grenzt an Sambia, Mosambik und Tansania. Jana Piske würde das Land im Atlas sofort finden, allerdings nicht nur, weil sie bald Geografie studieren wird.

Die junge Frau aus Kleinenbroich hat dort zwei Jahre gelebt. Währenddessen gründete sie das Projekt "Taste of Malawi" und möchte dies auch von zu Hause aus weiter fördern.

Jüngst hat sie bei einem Info-Abend im Hildegundisheim in Liedberg ihre Mitbürger für Land und Leute begeistern wollen. "Ich bin bei meinen Reisen mit vielen Menschen zusammen gekommen. Die kulturellen Spannungen zwischen Jung und Alt gibt es dort genauso wie bei uns", erzählt sie. Das mag sich auch in der Mode der Jugend ausdrücken. "Sie mögen den Ethno-Stil, aber in modernen Schnitten. So tragen sie gerne Mini-Rock und Tops in den traditionellen Farben und Mustern", so Jana Piske. Die 21-Jährige kennt sich darin gut aus, denn ihr Projekt "Taste of Malawi" ist quasi ein kleines Mode-Label. Es bildet vor Ort Frauen zu Schneiderinnen aus, kauft ihnen ihre Produkte ab und bietet sie in Deutschland auf Märkten, bei Afrika-Festivals und im Onlineshop auf www.tasteofmalawi.org an.

Die Idee hierzu kam Jana Piske, als sie sich in Malawi von einer Schneiderin aus einem Stück Stoff ein Kleidungsstück anfertigen lassen wollte. Eigentlich hatte der Weltwärts-Freiwilligendienst und die Arbeit für ein Straßenkinderprojekt in der Hauptstadt Lilongwe die Kleinenbroicherin dorthin verschlagen. "Viele Frauen, die in die Selbstständigkeit gehen, absolvieren eine schnelle Ausbildung zur Schneiderin. Allerdings werden ihnen da keine Kenntnisse zu Qualität und Geschäft vermittelt", sagt Jana Piske. Die Erfahrung machte sie bei einer Schneiderin in ihrer Nachbarschaft. Den Preis, den sie für den maßgefertigten Rock ursprünglich haben wollte, hätte nicht einmal Zeit- und Materialeinsatz gedeckt. Daraufhin setzte sich die Abiturientin vom Marienberg-Gymnasium mit der Frau zusammen und kalkulierte alles durch.

"Am Ende habe ich das Dreifache bezahlt, was immer noch ein fairer Preis und für Europäer günstig war", erzählt sie. Dieses wirtschaftliche Denken und einen hochwertigen Qualitätsstandard zu vermitteln, hat sich das Projekt "Taste of Malawi" zur Aufgabe gemacht. "Wenn die Frauen sich selbstständig machen, fehlt ihnen oft das Geld für ihr Arbeitsmaterial von der Nähmaschine bis hin zur Nadel. Wir kaufen ihnen deshalb ihre Lehrstücke ab und so können sie sich ein Startkapital ansparen", sagt die Projektgründerin.

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Zwei Ausbilder werden in Malawi beschäftigt, dazu kümmern sich zwei Ehrenamtliche vor Ort um Administration und Buchhaltung. Regelmäßig bespricht sich die 21-Jährige mit ihnen über Skype. In Deutschland wird sie von sieben Helfern unterstützt. Nächstes Jahr will sie wieder nach Malawi reisen.

(StadtSpiegel)