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Kunst trifft die Landkultur

Kunst trifft die Landkultur

Die Initiative KiK – Künstler in Korschenbroich und Landwirte der Region laden am kommenden Wochenende unter dem Titel „höf-lich“ zu Ausstellungen der besonderen Art ein.

Ein Erdapfel als kritische Betrachtung des globalen Handels mit Obst und ein Plädoyer für saisonale und regionale Produkte; die Fotografie eines Ackers mit Windrädern im Hintergrund als Sinnbild für die Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen damals und heute; der Flächenverbrauch durch neue Wohnbebauung in digitaler Bildkunst thematisiert – dies sind nur drei von mehr als 230 Exponaten des Kunstprojekts „höf-lich“. Zu sehen ist die dazugehörige Ausstellung am kommenden Wochenende, 24. und 25. Oktober, jeweils 12 bis 17 Uhr, auf gleich sieben Bauernhöfen.

Seit Anfang des Jahres hat die Initiative „KiK – Künstler in Korschenbroich“ ihr Projekt vorbereitet. „Wir suchen immer nach außergewöhnlichen Orten und machen uns Gedanken, mit welchen nicht üblichen Themen wir uns beschäftigen können“, sagt Kurator Robert Jordan. Zum Thema „Jahreskreis“ kam den Organisatoren dann gleich der Folgeschluss zur Landwirtschaft.

„Die Bauern müssen sich sehr mit dem Jahresablauf und den Jahreszeiten beschäftigen. Der Oktober ist die Zeit des Erntedankfestes, früher eine Phase der Vorbereitung auf die dunkle Jahreszeit, in der Vorräte für den Winter geschaffen wurden. Heute sind die Landwirte die Zulieferer der Supermärkte in der Region, und die Konsumenten erwarten, dass immer alles zur Verfügung steht“, so Jordan.

Dieses Spannungsfeld aus Historie und Gegenwart stellte die Aufgabe an die beteiligten Künstler. Eine durchaus schwierige Angelegenheit, wie sich herausgestellt hat: „Einige Künstler konnten sich mit dem Thema nicht anfreunden oder es fiel ihnen schwer, sich hineinzuversetzen. Darum ist nur die Hälfte von uns dabei“, erklärt Robert Jordan. Neben 16 KiK-Mitgliedern sorgen 25 Gäste trotzdem für eine große Beteiligung und ebenso eine künstlerische Vielfalt mit Malerei, Fotografie, Grafik- und Schmuckdesign, Bildhauerei und Objektkunst,

Auf Interesse stieß man bei den örtlichen Landwirten. Auf Bauernhöfen in Kleinenbroich, rund um Glehn sowie auf dem Nikolauskloster finden die Ausstellungen statt. Schirmherr ist Kreislandwirt Wolfgang Wappenschmidt. „Die Landwirtschaft ist inzwischen in vielen Dingen ein Thema. In der politischen und gesellschaftlichen Diskussion wird sie leider oft sehr kritisch beobachtet. Darum sind wir sehr daran interessiert, dass wir uns auf solche Weise öffnen und präsentieren können“, sagt der Gastgeber auf Haus Glehn. Dort findet auch die zentrale Vernissage am Samstag um 12.30 Uhr statt. Gleichzeitig sorgen auf den anderen Höfen die anwesenden Künstler ebenfalls für eine kleine Ausstellungseröffnung und werden die offizielle Einführungsrede von Robert Jordan aufgreifen. Für eine Bewirtung sorgen überall die Bauern und die Künstler gemeinsam.

(StadtSpiegel)