Am ersten Tag an alle Türen geklopft

Am ersten Tag an alle Türen geklopft

Thomas Dückers ist der neue erste Beigeordnete der Stadt Korschenbroich. Der Stadt Spiegel stellt ihn vor.

Viele für die Stadt wichtige Themen fallen in diesen Tagen in den Verantwortungsbereich von Thomas Dückers: die Flüchtlingssituation, die Finanzen sowieso – und auch die Bürgermeister- und Landratswahl.

Vor etwa drei Monaten hat er seinen Dienst und damit die Nachfolge von Bernd Dieter Schultze angetreten. Das Büro in der zweiten Etage hat er übernommen, die altgedienten Möbel wurden ausgetauscht. An seinem ersten Arbeitstag klopfte Dückers an alle Türen – im Rathaus, in den weiteren Verwaltungsgebäuden und bei den städtischen Eigenbetrieben. Auch bei Feuerwehr und Polizei stellte sich der „Neue“ vor.

Noch am selben Abend traf er auf Bürger aus Neersbroich, die in der Nachbarschaft zum Flüchtlingsheim an der Rheydter Straße leben und helfen möchten. „Die Willkommenskultur hier ist ausgesprochen positiv und davon bin ich sehr angetan. Rund achtzig Ehrenamtliche helfen bei der Sprache, beim Einkaufen und kümmern sich um Freizeitangebote. Diese Hilfsbereitschaft – tatkräftig aber auch mit Geldspenden – ist das Wow-Erlebnis meiner bisherigen Zeit hier“, sagt Thomas Dückers.

Der Erste Beigeordnete ist vom Stadtrat für zunächst acht Jahre ins Amt gewählt. Der 42-Jährige ist verheiratet, Vater eines Sohns und lebt mit seiner Familie in Kaarst-Büttgen. Geboren und aufgewachsen in Nettetal im Kreis Viersen, leistete er nach dem Abitur 1993 seinen Grundwehrdienst bei der Marine. Sein Jura-Studium in Münster schloss er mit dem Zweiten Staatsexamen 2002 ab. Zunächst als Referent für die CDU im Landtag NRW tätig, wechselte er 2005 nach Niedersachsen zur dortigen CDU-Landtagsfraktion. Vier Jahre später kehrte er zurück nach Düsseldorf ins Finanzministerium NRWs.

Als Stadtkämmerer muss er nun mit Vorgaben des Landes umgehen. Als freiwilliger Teilnehmer am „Stärkungspakt Finanzen“ des Landes NRW hat sich Korschenbroich einem strikten Konsolidierungskurs verpflichtet und muss bis 2018 die „schwarze Null“ erreichen. In den drei Folgejahren muss diese dann ohne finanzielle Hilfe aus dem Stärkungspakt stehen. Zurzeit wird die Einbringung des Haushalts 2016 vorbereitet. Die finanzielle Belastung durch die Unterbringung der Flüchtlinge stellt die größte Herausforderung dar – das Land übernimmt nur knapp 30 Prozent der Kosten. „Die Flüchtlinge sind aber nicht schuld an der schiefen Haushaltslage“, betont Dückers. „Wir müssen an den richtigen Stellen im knappen Haushalt sparen. Diese Stellen wollen wir gemeinsam mit dem Stadtrat aufspüren.“

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Neben den Finanzen und dem Sozialen gehören Recht, Ordnung und Personal zum Kernbereich des Ersten Beigeordneten. Mit Bürgermeister und Technischem Dezernent bildet er den Verwaltungsvorstand. Den Ausgleich hierzu findet der 42-Jährige in seiner Familie. Wohl fühlt er sich auch in der Küche: „Vom Strammen Max bis zur Weihnachtsgans habe ich alles im Repertoire.“

(StadtSpiegel)