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Neuwerk ist meine Heimat weil/wenn...

Neuwerk ist meine Heimat weil/wenn...

Sie nennt sich HeiMaBü und liebt Neuwerk: Heike Maria Bücker freut sich über mittlerweile 800 Mitglieder in ihrer Facebook-Gruppe "Neuwerk ist meine Heimat weil/wenn…" Was als Scherz begann, findet heute viele Freunde, die sich auf diesem Weg Erinnerungen ins Gedächtnis rufen und alte Kontakte neu beleben.

"Es war ein Gag. Ich bin der Mönchengladbacher Gruppe auf Facebook beigetreten und schnell wieder raus, weil ich Nachrichten von so vielen Leuten bekam, die ich gar nicht kannte. Ich dachte, wenn jeder so eine Gruppe eröffnen kann, dann mache ich das jetzt auch, Erwartungen hatte ich aber keine", erinnert sich die lebensfrohe 49-Jährige. "Umso stolzer bin ich heute, wenn ich sehe, was diese Gruppe schon alles zustande gebracht hat. Uralte Bilder und Kontakte tauchen auf, bislang unbekannte Verwandtschaften wurden aufgedeckt. Es gibt einen regen Austausch über alte Erinnerungen, Aktuelles und auch Hinweise auf Veranstaltungen in Neuwerk oder andere Dinge, die für alle interessant sind. Hier werden Fragen gestellt und manchmal wird auch nach speziellen Dingen gesucht und bisher hat das alles reibungslos funktioniert. Wann findet der Rosenmontagszug statt und kennt jemand ein Haus das zu verkaufen ist, sind nur zwei Beispiele dafür."

Dass Heike Maria Bücker ihre Heimat liebt, ist deutlich spürbar in ihren Erzählungen. Alle Gleichgesinnten sind herzlich eingeladen, ebenfalls der Gruppe zu folgen. Beitreten kann jeder, der Neuwerk im Herzen trägt, egal ob er hier wohnt, oder nicht. "Aber ich kann jeden auch ganz schnell wieder rausschmeißen", droht Bücker. "Wenn Leute beleidigt werden oder Werbung für etwas gemacht wird, das nichts mit Neuwerk zu tun hat, gibt es eine Verwarnung und beim zweiten Mal ist derjenigen dann raus." Ihr ist es mit der Gruppe mittlerweile ernst, sie möchte kein Gestänker und keinen Missbrauch der Plattform.

"Neuwerk ist vielleicht nicht der schönste Ort der Welt. Ich vermisse hier zum Beispiel ein Geschäftszentrum und Cafés, aber im Herzen ist es meine Heimat und ich fühle mich wohl hier. Ich bin hier geboren, man kennt sich. Wenn ich raus gehe, treffe ich überall Leute, mit denen ich ein bisschen quatschen kann", erklärt die kontaktfreudige Leiterin einer Kindertagesstätte. Sie selbst hat in ihrem Leben rund sechs Jahre außerhalb von Neuwerk gewohnt, spürte aber dann den Drang, zurückzukehren. Bücker ist neugierig, was die Gruppe künftig noch hervorbringt und hegt den Wunsch, einmal ein persönliches Treffen der Mitglieder zu ermöglichen. "Mein Traum ist ein Gruppentreffen, aber das zu organisieren, ist schwierig und ich kann nicht einschätzen, wie viele da kommen würden. Vielleicht nur fünf, vielleicht aber auch 800", grübelt sie.