Gemeinsam etwas unternehmen

Gemeinsam etwas unternehmen

Bei der Auftaktveranstaltung für ein Seniorennetzwerk im Paul-Schneider-Haus ist es proppenvoll. Zahlreiche Besucher bringen ihre Wünsche zu Papier, erste Gruppen werden gegründet sowie weitere Treffen vereinbart.

Anfangs reichen die Stühle kaum, so viele Besucher sind zur Auftaktveranstaltung für ein Seniorennetzwerk ins Paul-Schneider-Haus gekommen. Elisabeth Klich ist eine von ihnen, die der Wunsch nach mehr gemeinsamen Aktivitäten eint. „Ich bin noch aktiv und agil, ich brauche den Kontakt zu Menschen“, sagt die Witwe, die sich vormals schon andere Seniorentreffen angeschaut hatte. Aber: „Da waren die Leute zu alt oder zu krank, hier ist es besser, ich gehe in die Kulturgruppe“, schwärmt sie von diesem Treffen. Sie entspricht damit voll und ganz der Zielgruppe der Initiatoren. Im Gegensatz etwa zur Volkshochschule oder der Seniorenakademie kommen die Wünsche und Pläne hier von den Leuten selber. Das bestätigt Wolfgang Roloff, der im Bezirk Bonnenbroich-Geneicken im letzten Jahr erfolgreich ein Nachbarschafs-Netzwerk aufgebaut hat und von seinen Erfahrungen berichten kann. Hier zähle vor allem der regionale Aspekt, die Menschen kennen sich vielfach nur flüchtig aus dem Stadtteil. Raus aus der Anonymität, rein in gemeinsame Aktivitäten - so könnte man das Konzept zusammen fassen. „Der Reiz liegt im eigenen Gestalten“, weiß Roloff. Sich zurücklehnen und nur konsumieren, das funktioniert bei dieser Idee allerdings nicht. „Sie müssen auch einmal selber etwas in die Hand nehmen“, appelliert Moderatorin Ute Dornbach-Nensel. Das bleibt nicht ungehört, einige Besucher lassen sich in die Pflicht nehmen und werden die Gruppen betreuen. Erste Kreise formieren sich an dem Abend, so wie die Kultur-, die Handarbeits- oder PC-Gruppe. Termine für die nächsten Frühstücksrunden werden vereinbart, Flyer sowie ein Schaukasten sollen folgen.

Der Grundgedanke ist es, so die Lebensqualität älterer Menschen verbessern zu helfen. Eine offizielle Leitung gibt es nicht, aber als Koordinatorin fungiert Gemeindepädagogin Angela Dülmen. Sie wünscht sich, dass möglichst viele Menschen sich näher kennenlernen und das Netzwerk ein Zuhause wird. Die Räumlichkeiten stellt die evangelische Friedenskirchengemeinde.

(StadtSpiegel)