Ein gesundes Mittelmaß finden

Ein gesundes Mittelmaß finden

Die Ausgangslage vor dem Rückspiel morgen in der Europa League gegen den FC Sevilla hätte durchaus besser sein können. Dennoch hoffen die Borussen, das 0:1 aus dem Hinspiel noch wett machen zu können.

Dafür muss man allerdings an die Leistung aus dem Hinspiel anknüpfen und eine bessere Chancenverwertung an den Tag legen.

 Auch im Rückspiel wird es Borussias Brasilianer Raffael sicherlich wieder oft mit zwei Gegenspielern zu tun bekommen. Seine Durchschlagskraft wird der VfL brauchen.
Auch im Rückspiel wird es Borussias Brasilianer Raffael sicherlich wieder oft mit zwei Gegenspielern zu tun bekommen. Seine Durchschlagskraft wird der VfL brauchen. Foto: Getty Images

„Egal wie es steht, wir glauben immer an uns“, sagte André Hahn nach dem späten Ausgleich am Sonntag in Hamburg. Dieser Glaube, der noch zum späten Punktgewinn in der Hansestadt führte, soll die Borussen auch morgen antreiben. Schließlich gilt es, das 0:1 aus dem Rückspiel vor einer Woche noch umzudrehen und den VfL gegen den Titelverteidiger in die nächste Runde zu befördern. „Wenn uns ein frühes Tor gelingt, ist noch alles für uns drin. Wir haben in Sevilla ein sehr gutes Spiel gemacht, uns nur nicht mit dem Auswärtstor belohnt. Trotzdem können wir auf Grund unserer Leistung dort mit Zuversicht in das Rückspiel gehen. Ich bin überzeugt davon, dass wir mit unseren Fans im Rücken das Spiel noch drehen können“, äußerte sich der Flügelspieler auf der Borussia-Homepage.

Doch genau dieses fehlende Auswärtstor könnte zur großen Hypothek für den VfL werden. Denn macht Sevilla morgen im Borussia-Park ein Tor, bräuchte der VfL schon drei eigene Treffer zum Erreichen des Achtelfinales.

Und Fehler, wie am Sonntag von Havard Nordtveit vor dem 0:1 in Hamburg, dürfen dabei nicht passieren. Es wird ein Vabanquespiel werden zwischen unbedingtem Willen, ein Tor zu erzielen, und kontrollierter Defensive. Außerdem gilt es, die Chancenverwertung deutlich zu verbessern. In den bisherigen sechs Saisonspielen hat der VfL nie mehr als ein Tor erzielt, allerdings auch nur drei Gegentore schlucken müssen. In der Offensive könnte Lucien Favre erst zum zweiten Mal in der Rückrunde auf sein stärkstes Duo Kruse/Raffael zurückgreifen. Auch auf den Außenpositionen werden die in Hamburg wenig überzeugenden Ibrahima Traoré und André Hahn wohl wieder der Rotation zum Opfer fallen. Stattdessen könnten Patrick Herrmann und Thorgan Hazard die Flügelzange bilden, die beide mit ihrer Schnelligkeit und Technik große Akzente setzten könnten.

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Noch wichtiger dürfte aber die Rückkehr von Granit Xhaka sein, dem in Hamburg aufgrund seiner fünften Gelben Karte nur die Zuschauerrolle blieb. Wie wichtig er für das Spiel der Borussia mittlerweile ist, wurde gerade durch sein Fehlen deutlich. Ohne Xhaka fehlte ein wenig die ordnenden Hand im Mittelfeld. Xhaka forderte viele Bälle, ist immer Anspielbereit und kann durch schnelle Seitenverlagerungen das Tempo im Spiel der Borussia erhöhen. Er und Christoph Kramer sind ein eingespieltes Duo, immer wieder schaltete sich einer von beiden in die Offensive mit ein. Außerdem ist er in dieser Saison deutlich torgefährlicher als noch in den Spielzeiten zuvor, was nicht nur sein Treffer in der Schlussminute gegen den 1. FC Köln bewiesen hatte.

Doch auch ein Granit Xhaka alleine wird keine Sieggarantie sein, die ganze Mannschaft muss an das Hinspiel in Sevilla anknüpfen und sich dann für den großen Aufwand mit Toren belohnen.

Wie man gegen Sevilla Tore erzielt, zeigte Real Sociedad San Sebastian am letzten Wochenende in der spanischen Liga mit ihrem 4:3-Heimerfolg.

Borussias Fans werden den Borussia-Park in jedem Fall zu einem Hexenkessel verwandeln. Schließlich hoffen auch sie, dass die Auswärtsfahrt nach Sevilla nicht die letzte Reise durch Europa in dieser Saison gewesen ist.

(StadtSpiegel)