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„Wir erstarren nicht in Ehrfurcht!“

„Wir erstarren nicht in Ehrfurcht!“

Mittwochabend geht das Abenteuer Champions League für die Borussia weiter. Niemand Geringeres als die Millionen-Truppe von Manchester City gibt sich im Borussia-Park die Ehre.

Für die Gladbacher, die nach zwei Siegen in der Bundesliga neues Selbstvertrauen getankt haben, ist das aber kein Grund, schon vorher die Waffen zu strecken. "Ich glaube nicht, dass uns jeder Spieler bei Manchester City kennt. Nach Mittwochabend wird das anders sein", verspricht Granit Xhaka, dem sowohl gegen Augsburg als auch gegen Stuttgart ein Kopfballtor gelungen war. "Manchester hat eine tolle Mannschaft mit hervorragenden Einzelspielern, aber deswegen erstarren wir jetzt nicht in Ehrfrucht", schlägt Trainer André Schubert in die gleiche Kerbe, die Engländer seien "kein übermächtiger Gegner". Schubert verweist viel lieber auf die eigenen Qualitäten: "Unsere Mannschaft hat vergangene Saison die Teilnahme an der Champions League nicht auf dem Jahrmarkt gewonnen, sondern sie hat sich diese durch harte Arbeit verdient. Deswegen wollen wir gegen Manchester auch unsere Qualität zeigen." Nach dem jüngsten Aufwärtstrend der Borussia ist eine ähnlich blutleere und ängstliche Vorstellung wie beim ersten Champions League-Auftritt in Sevilla wohl nicht zu erwarten. Nach sechs Niederlagen zu Beginn der Saison haben die Schubert-Schützlinge bewiesen, dass sie das Kicken nicht verlernt haben. Insbesondere die Leistungsexplosion von Raffael, der an sechs der letzten sieben Borussia Tore beteiligt war, ist bemerkenswert, galt doch gerade der Brasilianer als Musterschüler des desertierten Trainers Lucien Favre. "Raffa hat wie wir alle in den Wochen zuvor nicht gut gespielt, aber er ist ein Spieler, der ein Spiel entscheiden kann", weiß Xhaka.

Manchester City, der englische Meister von 2012 und 2014, kommt nicht ohne Probleme in den Borussia-Park. Die "Citizens" haben drei ihrer jüngsten vier Pflichtspiele verloren, dazu plagen Verletzungen das Team. Einer, der in Topform ist, ist Kevin De Bruyne. Der Belgier, amtierender Fußballer des Jahres in Deutschland, wechselte erst vor wenigen Wochen von Vizemeister VfL Wolfsburg und brauchte nur wenig Zeit, um sich in Manchester zu akklimatisieren. "Er schießt Tore, bereitet Tore vor, ist an allen Ecken des Feldes zu finden. Es wird schwer, ihn zu stoppen; das gelingt uns nur als Mannschaft", erwartet Alvaro Dominguez Schwerstarbeit (nicht nur) gegen De Bruyne.

"Für Borussia ist das ein Festtag, egal wie das Spiel ausgehen wird", unterstreicht Schubert. Für den Klub ist es das erste "richtige" Champions League-Heimspiel der Klubgeschichte; 2012 ertönte die berühmte Hymne schon einmal beim Qualifikationsspiel gegen Dynamo Kiew. "Ich verspreche, dass wir alles raushauen werden", sagt André Schubert, dem die Vorfreude auf seine Premiere im höchsten europäischen Klubwettbewerb anzumerken ist. Und wer weiß, vielleicht bleibt seine Serie bestehen: Unter der Regie des 44-Jährigen ist Borussia noch ungeschlagen...

(StadtSpiegel)