Diese Zombies mögen es scharf!

Diese Zombies mögen es scharf!

Liv Moores Leben lief perfekt nach Plan: Überflieger in ihrem Job als Assistenzärztin, verlobt mit dem gut aussehenden Major. Doch dann endet ein Abend auf einer Bootsparty für sie im Chaos. Als Liv am nächsten Morgen (in einem Leichensack) aufwacht, hat sie eine neue Frisur und tierischen Heißhunger – auf Gehirne.

Mit „iZombie“ hat Serienmacher Rob Thomas eine lose auf dem gleichnamigen Comic basierende Serie geschaffen, die einen ungewöhnlichen (und vor allem sehr witzigen) Blick auf das Zombiegenre wirft. Die leicht zerfetzten, schlurfenden, untoten Gesellen, wie man sie aus „The Walking Dead“ oder Filmen wie „Shaun of the Dead“ kennt, sucht man bei „iZombie“ – fast – vergeblich. Zombies leben hier, zwar etwas blass und mit weißem Haar, aber ansonsten ganz „normal“ unter ihren Mitmenschen – so lange sie regelmäßig mit Hirn versorgt werden.

Tja, nur wie kommt man an Hirn? Und ohne dass es auffällt? Liv löst das Problem, indem sie kurzerhand einen Job in der Gerichtsmedizin Seattles annimmt. Um mangelnden Nachschub an Gehirnen braucht sie sich hier keine Sorgen zu machen. Liv mag zwar kein Klischeezombie sein, der Hirngenuss hat aber doch so seine Nebenwirkungen. Gehirne sind für sie nicht nur nahrhaft, sie verleihen ihr auch die Erinnerungen und Charaktereigenschaften ihrer ehemaligen Besitzer – eine Tatsache, die bei ihrem Umfeld für Verwirrung und beim Zuschauer für viele Lacher sorgt. Visionen aus dem Leben der Verstorbenen/Ermordeten machen sie zu einer wertvollen Assistentin für Mordkommissar Clive Babineaux (Malcolm Goodwin), dem sie jedoch weis macht, sie sei ein Medium.

Livs „Partner in Crime“ ist Ravi Chakrabarti, wunderbar gespielt vom Briten Rahul Kohli. Er ist ihr Kollege in der Gerichtsmedizin und kommt schnell hinter ihr Geheimnis. Allein sein Gesichtsausdruck, wenn sich Liv eine ihrer vielen Hirnvariationen zubereitet (immer mit GANZ viel Tabasco – Zombies mögen es scharf), ist zum Schreien komisch. Jeder Schlagabtausch zwischen den beiden sprüht nur so vor Wortwitz.

„iZombie“ hätte schnell zu einer simplen „Fall der Woche“-Serie verkommen können. Peu à peu stellt sich aber heraus, dass Liv bei weitem nicht der einzige Zombie in Seattle ist. Ein florierender, illegaler „Hirnring“ mit Blaine DeBeers (David Anders) an der Spitze hält Liv und ihre Freunde ebenso in Atem, wie die Suche nach dem Ursprung des Zombieausbruchs. Dabei kommt ihr auch ihr mittlerweile Ex-Verlobter Major (Robert Buckley) in die Quere, vor dem sie ihre neue Vorliebe für Gehirne geheim hält.

Eine Hommage an ihre Comicwurzeln bietet die Serie zwischen jedem größeren Szenenwechsel, der immer wie eine Seite aus einem Comic dargestellt ist – inklusive witziger Bildunterschrift.

Aktuell gibt es von „iZombie“ zwei Staffeln, eine dritte ist bestätigt. Bei uns kann man die Serie bei Sixx schauen oder sie etwa bei Amazon und iTunes käuflich erwerben.

(StadtSpiegel)