Auch der Teufel braucht mal Ferien

Auch der Teufel braucht mal Ferien

Gewöhnlich ist der Teufel die Verkörperung des Bösen schlechthin. In der Fox-Serie „Lucifer“ besticht er durch Charme, gutes Aussehen, eine deftige Prise Humor und ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.

Mal ehrlich: Wenn Ihnen jemand erklärt, er sei der Teufel, würden Sie ihm glauben? Vermutlich nicht und genau so geht es auch Detective Chloe Decker (Lauren German, Chicago Fire), die dem charmanten Teufel, gespielt vom Briten Tom Ellis (Miranda, Rush), im Zuge einer Ermittlung begegnet. „Ihr Name ist Lucifer Morningstar? Künstlername?“ fragt sie ihn und erhält nur die süffisante Antwort „Leider Gott gegeben.“ Der Fall, der die beiden zusammenführt, ist der Mord an einem Popsternchen, dem Lucifer auf dem Weg zum Ruhm geholfen hat und das vor seinen Augen erschossen wird.

Vom Wunsch getrieben, den Mörder seiner gerechten Strafe zuzuführen, verschafft sich Lucifer einen Beraterjob bei der Polizei von Los Angeles und begleitet Detective Decker fortan bei ihren Fällen.

Das Prinzip „Amateur hilft der Polizei bei ihrer Arbeit“ ist im Serienuniversum nicht neu und doch gibt „Lucifer“ dem Genre neuen Pfiff. Das liegt nicht nur an Lucifers Gabe, den Menschen mit einem tiefen Blick in ihre Augen ihr „tiefstes Verlangen“ zu entlocken, sondern auch an der übergeordneten Geschichte der Serie. Lucifer hat nämlich keine Lust mehr auf seinen Job in der Hölle, schmeißt kurzerhand die Brocken hin und macht in Los Angeles einen Nachtclub auf, den er gemeinsam mit seiner rechten Hand, der Dämonin Mazikeen (Lesley-Ann Brandt, Spartacus) führt. Der wiederum passt Lucifers Faszination für Polizistin Chloe so gar nicht in den Kram. Denn Chloe scheint nicht nur immun gegen Lucifers Überzeugungskraft zu sein, sondern verleitet ihn außerdem zu so ganz teufeluntypischem Verhalten und, was am schlimmsten ist, Lucifer verliert in ihrer Gegenwart seine Unsterblichkeit.

Engel Amenadiel (D.B. Woodside, „24“, „Suits“), Lucifers Bruder, versucht derweil im Auftrag Gottes Lucifer wieder auf den rechten Pfad zurückzubringen, während Chloes Ex, Polizist Dan (Kevin Alejandro, „True Blood), Lucifer mit misstrauischen Augen betrachtet. Besondere Highlights sind die Begegnungen zwischen Lucifer und Chloes Tochter Trixie – mit Kindern kann der Teufel nämlich so gar nicht. Auch Lucifers Therapiesitzungen bei Psychaterin Linda sorgen immer wieder für Lacher.

Die Serie schafft den Spagat zwischen Drama und Comedy mühelos und die Chemie zwischen Lauren German und Tom Ellis sorgt für zusätzliches Knistern – vor allem weil Chloe von Lucifers Charmeoffensive – voerst zumindest – so unbeeindruckt bleibt. Die erste Staffel von Lucifer ist seit knapp zwei Wochen über Amazon Prime Video im Stream und seit US-Start bei iTunes als Download erhältlich. Der US-Sender Fox hat für den kommenden Herbst eine zweite Staffel angekündigt.

(StadtSpiegel)