Wichtigste Waffe ist die Zeit

Wichtigste Waffe ist die Zeit

Drei neue Bezirksbeamte sind in den Stadtteilen am Start: Alexandra Hoppenkamps, Wolfgang Schaaf und Michael Grefrath. Was sagen sie selbst über ihre Aufgabe bei der Vorstellung im Hochhaus der Polizei an der Theodor-Heuss-Straße?

Drei neue Bezirksbeamte sind in den Stadtteilen am Start: Alexandra Hoppenkamps, Wolfgang Schaaf und Michael Grefrath. Was sagen sie selbst über ihre Aufgabe bei der Vorstellung im Hochhaus der Polizei an der Theodor-Heuss-Straße?

Polizeipräsident Mathis Wiesselmann gab schnell das Wort an die Polizeioberkommissarin Alexandra Hoppenkamps. „Ich bin 40 Jahre alt und seit 1994 im Polizeidienst, viele Jahre in Wechselschicht“. Seit vergangenen November wandert sie durch Eicken, immer ansprechbar, immer nah dran an den Menschen. „Ich stehe oft an der Schule und höre mir die Fragen und Vorschläge der Bürger an“, so Hoppenkamps. Das tut auch Wolfgang Schaaf, und zwar in Windberg, Großheide und Waldhausen. Der 57-jährige Hauptkommissar betrachtet sich und seine Kollegen als So zialarbeiter, Psychologen und Mediatoren, also als Mittler. „Ganz wichtig sind die Kontakte, etwa ins Seniorenwohnheim. Da gibt’s dann auch schon mal Kaffee und Kuchen“, sagt er. Ein lustiger Freizeitjob ist seine Aufgabe jedoch nicht. „Gestern habe ich einen jungen Mann zur Ordnung gerufen, weil er bei Rot mit seinem Rad über die Kreuzung wollte, und dabei festgestellt, dass er wegen Diebstahls und Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz gesucht wurde.“ Da muss der Bezirksbeamte klare Kante zeigen.

Michael Grefrath (54) ist für Westend und Stadtmitte zuständig und er gibt offen zu, dass er nicht allzu viel bewegen kann, „aber ein bisschen die Drogen-Szene im Hans-Jonas-Park aufmischen“, das will er schon. Grefrath kennt sich mit dem Milieu aus. „Ich war 14 Jahre lang am Düsseldorfer Hauptbahnhof im Einsatz.“

Ihm und seinen Kollegen ist klar, was ihr größter Vorteil ist: „Wir haben Zeit, wir müssen nicht von Einsatz zu Einsatz hetzen.“ Manchmal fragten ihn Bürger, wenn er auftaucht: „Ist was los?“ Und er antwortet: „Nö, ich bin hier, damit Sie sich sicher fühlen.“ Auf 10 000 Bürger ein Bezirksbeamter – das ist die Faustregel, die die Behörden verfolgen.

Für die Drei bedeutet ihre neue Aufgabe eine Umstellung. „Wir haben mehr Privatleben als früher, gerade am Wochenende“, sagt Michael Grefrath, „aber wir sind jetzt andererseits auch allein unterwegs, während es früher immer ein Zweier-Team war.“

(Report Anzeigenblatt)