Wahl vorbei – und jetzt ?

Wahl vorbei – und jetzt ?

Die Wahl ist gelaufen und wir schlenderten durch die Stadt, auf der Suche nach Meinungen.

Markus Loercher sagt, er könnte k, „aber drücken Sie das etwas freundlicher aus“. Ein Unding sei, dass so viele rechts gewählt hätten. Was nun? „Totschweigen wäre das Schlechteste. Man muss den Bürgern ihre unbegründete Angst nehmen.“ Und wenn eine Straftat vorläge, müssten Asylsuchende eben genauso bestraft werden wie jeder andere.

Wahl vorbei – und jetzt ?

Erika Richter, die nicht gut zu Fuß ist, musste erstmal verdauen, dass sie am Sonntag keinen Parkplatz finden konnte, weil die Behindertenparkplätze widerrechtlich belegt waren. Am Abend hat sie dann die Äußerung von Martin Schulz überrascht, in die Opposition zu gehen. „Er wollte doch gestalten.“ Ansonsten findet sie, dass Angela Merkel es die letzten Jahre gut gemacht habe. „Mit der AfD habe ich mich bisher noch nicht so auseinandergesetzt.“ Insgesamt ist sie gespannt, wie es weiter geht.

Wahl vorbei – und jetzt ?

Walter Hüpkes ist über den Rechtsruck erschrocken und ordnet ihn als Protest ein, etwa gegen den Mietwucher und gegen kleine Renten, „während Abgeordnete schon nach einigen Jahren hohe Pensionen bekommen“. Schulz hätte seiner Ansicht nach schon bei seinem Antritt sagen sollen, dass er in die Opposition geht, „das hätte ihm Stimmen gebracht.“ Beeindruckt war er von FDP-Mann Lindner, „wenn einer die digitale Welt erklären kann, dann er.“ Da könnten sich die anderen eine Scheibe abschneiden. Die Positionen von Sahra Wagenknecht und der Linken fand er auch in Ordnung. „Aber die haben ja alle bekämpft und kennen jetzt niemanden, mit dem sie koalieren könnten.“

Eine internationale Perspektive liefert dann noch Richard Gregory, ein Engländer, der seit fünfzig Jahren in Deutschland lebt. „Bei uns gibt es ebenfalls eine Rechte, die in der Opposition stark geredet hat.“ Aber in der Verantwortung sähe das anders aus. „Auch die AfD wird an Kraft verlieren.“ Als Konservativem mache ihm viel mehr Sorgen, was nach Merkel kommt. „Da sehe ich keinen Ersatz.“

Erika Richter

„Mit der AfD habe ich mich noch nicht so auseinandergesetzt.“ Fotos: Klaus Schröder

Walter Hüpkes

„Über den Rechtsruck bei dieser Wahl bin ich doch sehr erschrocken.“

Markus Loercher

„Der Wahlausgang? Der ist ein Unding, um nicht noch deftigere Worte zu wählen.“

(StadtSpiegel)