Vier für Offenheit im Viertel

Vier für Offenheit im Viertel

Wer alt wird und nicht mehr zu Hause bleiben kann, will in ein Seniorenheim um die Ecke. Das sollte offen sein für den Austausch mit dem Stadtviertel, finden vier Experten: Katharina Schott, Gerontologin, Bernhild Birkenbeil, die Geschäftsleiterin der Altenheime der Stadt, Helmut Wallraffen, Geschäftsführer der Sozial Holding und Norbert Post, der Landtagsabgeordnete.

Eine öffentliche Chorprobe in der Cafeteria des Seniorenzentrums - „da sehen Sie die Begeisterung in den Augen der Bewohner, und dann wird mitgesungen.“ Norbert Post erklärt im Altenheim Kamillus ganz plastisch, wie sich die Initiatoren von „Altenheime im Quartier“ die Zukunft vorstellen.

Die Senioren und die Menschen ringsrum sollen mehr in Kontakt treten, „wir wollen Brücken bilden“, sagt Helmut Wallraffen. Diesen Gedanken gibt’s seit Jahrzehnten, „aber jetzt wollen wir das nicht mehr dem Zufall überlassen, sondern Strukturen dafür schaffen.“ Bernhild Birkenbeil ergänzt das. „Vereine, Gemeinden, Ehrenamtler , wir können die Kontakte bündeln, weil wir die Netzwerk-Experten sind.“

Das ist schon ganz gut angelaufen. Die Karnevalisten machen mit dem Prinzenpaar Station, das ist bekannt, aber auch die Kleingärtner vergessen die alten Menschen nicht.

Unterstützung haben sich die Drei mit Hilfe von Landesgeldern mit der 26-jährigen Katharina Schott geholt, die einen Abschluss in Gerontologie hat, also der Wissenschaft vom Altern, und die Alternde Gesellschaften in einem weiteren Studium genau unter die Lupe genommen hat. „70 Prozent der Menschen in Altenheimen in Mönchengladbach kommen aus der unmittelbaren Umgebung.“ Katharina Schott wird die neue Offenheit im Viertel wissenschaftlich begleiten, und wer sie und die Idee unterstützen will, kann sich direkt an sie wenden.

Wert legt Helmut Wallraffen auf Nachfrage darauf, dass es bei dieser Initiative darum geht, eine „Teilöffentlichkeit in den Altenheimen zu erreichen.“ Natürlich sind die Wohnungen der Einrichtungen privat. „Alle, die kommen, sind Gäste.“ Die Bewohner bestimmten letztlich, was sie wollten und was nicht.

(Report Anzeigenblatt)