Venns neue Mitte

Venns neue Mitte

Venn rüstet sich für die Zukunft: Der Förderverein der Kirche St. Maria Empfängnis will mit Beteiligung der Bürger für Venn einen neuen Mittelpunkt schaffen. Im Zentrum steht das Kirchengebäude, das künftig kein reines Gotteshaus mehr sein soll.

Die Planungen sind schon recht weit fortgeschritten.

Der Verkehr rauscht nur wenige Meter vor der alten Kirchentür vorbei. Der benachbarte Mürrigerplatz ist eine schwarze Asphaltfläche, die nur am Markttag ein bisschen was Einladendes hat, ansonsten ist er ein öder Parkplatz, einseitig begrenzt von der bröckeligen beschmierten Mauer des früheren Pfarrhauses und ein paar veralteten Garagen. Aber wenn Bernhard Hintzen, Vorsitzender des Fördervereins der Venner Kirche St. Maria Empfängnis, seine Pläne zeigt, dann packt es ihn. Dann sieht man ihm an, wie Venns neuer Mittelpunkt vor seinem inneren Auge schon mit Leben gefüllt ist.

Im Zentrum der Pläne um einen schöneren Ortskern steht die Idee, aus der Kirche St. Maria Empfängnis eine Kombination aus Gotteshaus und Multifunktionsgebäude zu machen. Gottesdienste sollen in Zukunft im sanierten Oktogon stattfinden, dessen Bauarbeiten schon bald beginnen. Im älteren Teil der Kirche sollen später ein Café, eine Toilettenanlage und Räume für Versammlungen, Koch- und Tanzkurse oder Chorproben entstehen. „Dieser Teil wird für alle Venner offen stehen und nicht konfessionsgebunden sein“, sagt Hintzen, möglicherweise könne man auch für kleinere Tagungen an Firmen vermieten. Die Ideen sind nicht aus dem hohlen Bauch entstanden. Venns Bürger hatten dazu zahlreiche Anregungen eingebracht.

„Wir können diese große Kirche nicht allein dafür erhalten, dass einmal in der Woche - sonntags - 200 Leute aus einer Gemeinde von mehr als 10 000 Katholiken zur Messe kommen“, sagt Hintzen, der auch im Kirchenvorstand ist. Das Bistum habe seine finanziellen Zuwendungen stark reduziert, die Gemeinden müssten sich etwas einfallen lassen.

Die Planungen betreffen auch den Außenbereich: Angrenzend an das alte Pfarrhaus ist ein hochmodernes Jugendzentrum geplant. Der Pfarrgarten, die Mauer und die alten Garagen sollen verschwinden und die gesamte Fläche zu einer Anlage mit hoher Verweilqualität umgestaltet werden. Dafür soll es eine offizielle Ausschreibung geben, die den Mürrigerplatz direkt mit einbezieht. Darüber habe man sich mit der Stadt schon verständigt, so Hintzen. Ob es dort dann auch Spielgeräte oder vielleicht einen Bolzplatz gebe, hänge von den Ideen der Landschaftsarchitekten ab. Auf der an den Platz grenzenden Wiese - auch Kircheneigentum - könne man sich eine Kita und Wohnraum für Senioren vorstellen, so Hintzen.

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Um das alles zu finanzieren braucht es einen satten siebenstelligen Betrag, zu dem das Bistum Aachen nur einen sehr kleinen Teil beisteuern will.

Dass dafür kirchliche Grundstücke veräußert werden müssten, gefalle nicht jedem in Venn (Extra-Tipp berichtete), sagt Hintzen. „Aber das müssen wir aushalten“. Die meisten Bürger ständen hinter ihnen.

Zu den Immobilien, die verkauft werden sollen, gehört auch der hintere Teil des Spielplatzes am Grottenweg. „Der vordere Teil ist nicht betroffen“, sagt Hintzen. Außerdem sollen der Bolzplatz und das angrenzende ehemalige Jugendheim schwinden. „Die Anlagen sind nicht mehr zeitgemäß und kaum noch genutzt“. Zudem habe die Stadt am Stationsweg einen Aktionsstreifen mit Großspielplatz und Bolzplatz geplant. „Wir sind keine Bösen, die hier Spielplätze platt und sich selbst die Taschen voll machen wollen“, sagt Hintzen. Die Grundstücksverkäufe seien nur Mittel zum Zweck.

(Report Anzeigenblatt)