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Um 6 Uhr in die Kita

Um 6 Uhr in die Kita

Kita-Zeiten, die den eigenen Jobzeiten angepasst sind - das wünschen sich viele Eltern. Das Bundesministerium für Familie fördert zur Zeit die Einführung flexibler „Randzeiten“ durch das KitaPlus-Programm.

Zwei Pro-Multis-Kitas in Mönchengladbach gehören zu den Pilotprojekten.

Um 6 Uhr in die Kita

Im Baustellenzimmer entsteht langsam eine Burg aus Holzteilen. Prinzessinnen und Pferdchen leben darin und die Gruppe der kleinen Bauherrinnen wird wie die Burg immer größer. In der Kita Metzenweg dürfen die Kinder mitmachen, wo sie wollen. Ob sie lieber draußen in der kühlen Herbstluft im Sand spielen oder im Kuschelzimmer in den warmen Kissen dösen, entscheiden sie selbst. Die Kita versteht sich als offenes Haus, in dem die klassischen Gruppenstrukturen aufgelöst sind.

So flexibel, wie in der Pädagogik will die Pro Multis-Einrichtung ab Januar auch mit den Bring- und Holzeiten sein und die Zeiten passgenau für berufstätige Eltern anbieten. Die Pro Multis-Kitas Metzenweg und St. Josef in Rheydt sind da Teil eines Pilotprojektes für je 20 Kinder, das durch das Kita Plus-Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bis 2018 gefördert wird. Wenn bei den Eltern ein Bedarf besteht, dann können sie ab Januar am Metzenweg ab 6.30 Uhr und in der Kita St. Josef schon um 6 Uhr ihren Nachwuchs abgeben und um 18 Uhr - und in St. Josef um 17.30 Uhr - wieder abholen.

Die Bundestagsabgeordnete Gülistan Yüksel, SPD, sah sich jetzt das noch ziemlich neue Haus der Kita Metzenweg an und informierte sich bei Leiterin Heike Coentges darüber, wie die flexiblen Zeiten demnächst gehandhabt werden sollen. „Wir werden uns vor allem daran orientieren, was für die Kinder gut ist“, sagt Pro Multis-Geschäftsführerin Bernadette Saager, zum Beispiel müsse man erstmal sehen, was es für ein Kind bedeutet, wenn es um 4 oder 5 Uhr aufstehen muss.

Um längere Betreuungszeiten geht es bei dem Projekt ausdrücklich nicht, sondern um Betreuung zu anderen Zeiten. Davon sollen vor allem Alleinerziehende und Berufstätige mit Arbeitszeiten außerhalb der üblichen Öffnungszeiten profitieren.

Wie der Bedarf an flexiblen „Randzeiten“ in Kin

dergärten ist, wird zur Zeit auch durch eine Umfrage der Stadt ermittelt.

(Report Anzeigenblatt)