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Triathlon für den Arbeitsmarkt

Triathlon für den Arbeitsmarkt

Rund die Hälfte aller Arbeitssuchenden in Mönchengladbach werden in Qualifizierungen für den Arbeitsmarkt fit gemacht. Bei geflüchteten Menschen sind es sogar etwa 80 Prozent. Insbesondere die Sprache ist hier das größte Problem.

Die Integration der zahlreichen Flüchtlinge in den deutschen Arbeitsmarkt stellt die Agentur für Arbeit vor besondere Herausforderungen. Das zeigt schon ein Blick auf die nackten Zahlen. Zwar sind rund 64 Prozent von ihnen bis 35 Jahre alt, also im besten Alter für den Arbeitsmarkt. Gleichzeitig aber haben mehr als 63 Prozent keinen Hauptschulabschluss oder können gar keine Angaben zu ihrem Abschluss machen. „Hinzu kommt noch, dass die Sprachbarriere enorm groß ist“, weiß Angela Schoffs, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mönchengladbach. Wolfgang Draeger, Geschäftsführer operativ, nimmt die Herausforderung wie einen sportlichen Triathlon. „Es sind drei Disziplinen: Sprache, berufliche Qualifizierung und anschließend die Vermittlung“, erläutert er. Derzeit gehe es in vielen Fällen darum, zunächst einmal die erste Disziplin zu bewältigen. Das verdeutlichen auch die Zahlen. Im Januar waren im Agenturbezirk (Mönchengladbach / Rhein-Kreis-Neuss) 4 237 Menschen im Kontext Fluchtmigration (darunter werden alle erfasst, die aus ihrem Heimatland fliehen mussten) als arbeitssuchend registriert. Doch nur ein Fünftel (827) sind arbeitslos. „Der Rest ist in Qualifizierungen“, verdeutlicht Schoofs. „Diese Zahlen zeigen, dass wir die geflüchteten Männer und Frauen erst fit machen müssen für den Arbeitsmarkt.“ Von den insgesamt 7 000 Qualifizierungsangeboten, die im Jahr 2016 angeboten wurden, wurden 1 000 von Migranten besetzt.

Insgesamt macht der Anteil der Fluchtmigranten bei den Arbeitssuchenden nur rund 8,6 Prozent im Agenturbezirk aus, in der Stadt Mönchengladbach sind 1 911 Fluchtmigranten arbeitslos gemeldet.

(Report Anzeigenblatt)