Theater macht Bildung lebendig

Theater macht Bildung lebendig

Eine Woche lange übten Schülerinnen und Schüler des Maria-Lenssen-Berufskollegs zusammen mit dem Theater Mini-Art ein Theaterstück ein, dass sich mit dem Thema Kindereu thanasie auseinandersetzt. Am Freitag konnte man sich im BIS vom Ergebnis überzeugen.

Wenn man an die Zeit des Nationalsozialismus denkt und damit auch an Kindereu thanasie, reicht ein Blick nur kurz hinter die Gladbacher Stadtgrenze. In Waldniel wurden während der Kriegsjahre auf Befehl Hitlers zahlreiche geistig und körperlich behinderte Kinder getötet.

Das Thema Kindereuthanasie beschäftigte auch Crisha Ohlers und Sjef van der Linden vom Theater Mini-Art seit längerer Zeit. Daher stellten sie Recherchen an und wollten so die Grundlage für ein Theaterstück bilden.

In dieser Woche nun waren es 15 Schüler des Maria-Lenssen-Berufskollegs, die im BIS zusammen mit Ohlers und van der Linden ein Theaterstück unter dem Titel „Die Kinder von Waldniel“ einübten. „Jeder einzelne Text stammt aus der Feder der Schüler“, sagt Ohlers. Nach und nach entstand so im Laufe der Woche eine Art Theatercollage, die am Freitag um 19 Uhr einmalig im BIS aufgeführt wurde.

Für die Schüler, die sich alle freiwillig zu dem Projekt gemeldet hatten und aus insgesamt sechs verschiedenen Klassen stammten, war es ein ungewohntes, aber ebenso spannendes Projekt. „Theater bietet einfach die Möglichkeit, sich gewissen Themen auf eine andere Art zu nähern, man kann Gefühle zeigen und sich in Situationen besser hineinversetzen“, sagt Kim. Ähnlich sieht es auch Tobias: „Wenn man nur nackte Zahlen betrachtet ist das sehr oberflächlich. Beim Theater kann man in die Täter- und Opferrolle schlüpfen.“ Für Martina Kupke, Lehrerin am Berufskolleg und Mitorganisatorin, hat ein solches Projekt auch einen Bildungsauftrag: „Durch Theater kann man Bildung lebendig werden lassen.“

Und genau das zeigten die Schüler auch in ihrem 45-minütigen Theaterstück.

(Report Anzeigenblatt)