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Tanzmariechens neue Kleider

Tanzmariechens neue Kleider

Wenn Brauchtum auf Wissenschaft trifft, dann können erstaunliche Ergebnisse dabei herauskommen. Die KG Wickrather Kreuzherren beauftragte Studierende der Hochschule Niederrhein mit dem Entwurf neuer Kostüme für die Tanzgarde.

Das Ergebnis ist zukunftsweisende Mariechen-Kleidung mit Pepp.

So manche berühmte Eisprinzessin dürfte vor Neid erblassen, wenn sie die neuen Kostüme der Kreuzherren-Tanzgarde sieht: aufspringende Kellerfalten, geschickt angebrachtes Vereinslogo, Glimmersteinchen und Pettycoat – und dann ist das Ganze auch noch bequem und funktional. Das Projekt-Team der Hochschule Niederrhein hat ganze Arbeit geleistet.

Die alten Kostüme der Tanzgarde der Wickrather Karnevalsgesellschaft hatten ihre besten Zeiten längst hinter sich: Nach mehr als zwei Jahrzehnten zwickt und zwackt es an allen Ecken und Enden: Die Weste stört bei den Figuren, vieles ist schon mehrmals umgeändert und geflickt worden oder fadenscheinig. „Das genügt den sportlichen Anforderungen nicht mehr, wenn der Gummibund unter dem Busen sitzt“, sagt Tanzmariechen-Trainerin Kerstin Kochanski und insgesamt seien auch zu viele Farben im Spiel gewesen. „Da verschwimmt dann das Bild beim Zuschauen.“

Was für die Wickrather pure Notwendigkeit ist, wird für zehn Studierende zur Übung für das echte Berufsleben: Auf der spontanen Suche nach jungen modernen Designern zur Entwicklung neuer Kostüme „stolpert“ Kerstin Kochanski auf dem Greta-Markt über Absolventen des Fachbereichs Textil- und Bekleidungstechnik der Hochschule Niederrhein, die sie an Prof. Dr.-Ing. Kerstin Zöll verweisen. Die macht prompt ein Projekt draus. „Wir legen großen Wert darauf, dass die Studenten lernen, mit richtigen Projektplanungsmethoden zu arbeiten“, sagt die Professorin. Zeit- und Personalplanung gehörten da ebenso dazu, wie Risikomanagement und der Umgang mit einem festen Budget.

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(Report Anzeigenblatt)