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Shisha-Bars – eine Gefahr?

Shisha-Bars – eine Gefahr?

Razzia am Freitagabend in zwölf Shisha-Bars. Herrschen in Mönchengladbach bald Zustände wie im Ruhrpott?, fragt sich mancher. Machen sich libanesisch-kurdische Clans auch bei uns breit? Der Stadt Spiegel hat bei der Polizei und der Stadt nachgefragt.

Freitagabend, Krimi-Zeit in Gladbach. 250 Einsatzkräfte stürmen erst sechs Shisha-Bars in der Altstadt, dann sechs weitere in Rheydt und Giesenkirchen. Es ist ein gezielter Schlag. Die Situation in jeder Bar wird „eingefroren“, jeder Gast kontrolliert, alles „auf links gedreht“. Über 96 Kilo unversteuerter Tabak werden sichergestellt,167 Ordnungswidrigkeiten festgestellt, davon 139 Verstöße gegen das Nichtraucherschutzgesetz, 15 Strafverfahren, unter anderem wegen Steuerhinterziehung und illegaler Beschäftigungsverhältnisse, werden eingeleitet, drei Bars geschlossen.

Aber: Eine Razzia? Hier? Stecken hinter den Shisha-Bars etwa libanesisch-kurdische Clans, geht es um organisiertes Verbrechen?

„Nein“, sagt Polizeihauptkommissarin und Pressesprecherin Isabella Hannen. „Das war ein gemeinsamer Kontrolleinsatz von Stadt, Zoll und Polizei. Federführend war die Stadt. Das Ordnungsamt hat die Polizei um Amts- und Vollzugshilfe gebeten.“

Dirk Rütten, Pressesprecher der Stadt, bestätigt das. „Das Ordnungsamt kontrolliert regelmäßig, auch gemeinsam mit Zoll und Polizei, Gaststätten.“, erklärt er. Es gehe um Brandschutzmängel, Verstöße gegen den Jugendschutz, Zollgesetze, den Nichtraucherschutz – in Shisha-Bars darf genauso wenig Tabak geraucht werden wie in anderen Lokalen!“ Dass die aktuell 25 Shisha-Bars dabei in den Fokus rücken, komme nicht von ungefähr, denn deren Anteil an den eingeleiteten Verfahren sei überproportional hoch. „Etwa die Hälfte richtet sich an die Betreiber und Besucher von Shisha-Bars, die andere Hälfte an die über 1 000 anderen Gaststätten.“

Zahlen, die für sich sprechen. Und so erklärt auch Polizeipräsident Mathis Wiesselmann: „Shisha-Bars sind Objekte, die derzeit von der Polizei NRW betrachtet werden. In Mönchengladbach sind keine Verbindungen zu Clans und zum Ruhrgebiet bekannt, aber wir bleiben wachsam.“

(StadtSpiegel)