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Schützen-Feste mit Archiv

Schützen-Feste mit Archiv

Klaus Cörstges und Willi Kempers haben sich der Geschichte des Schützenwesens verschrieben. Beide kümmern sich um das Bezirksarchiv der Bruderschaften im Dicken Turm in der Gladbacher Altstadt.

Mitte der 90er Jahre weckte der Bruderrat den bis Dato dahin schlummernden Dicken Turm in der Gladbacher Altstadt aus seinem Dornröschenschlaf, um ihn in eine bedeutendere Zukunft zu führen. Schritt um Schritt und mit viel Arbeit durch die Schützen wurde der Turm hergerichtet. Heute steht er im Zentrum eines eigenen Festes und gibt so auch Jahr für Jahr ein weiteres, wichtiges Zeichen auf dem Weg zum Schützenmuseum. Hier entsteht auch das Gemeinschaftsfoto der Könige im Bezirk.

Der Bruderrat hat den Dicken Turm zur „Schützen-Feste“ erklärt. Das historische Gemäuer, einst Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung, beherbergt das Bezirksarchiv der Bruderschaften und ein kleines Schützenmuseum.

Im Turm arbeiten die beiden Archivare Klaus Cörstges und Willi Kempers, auch wird das große Turmzimmer als Vortrags- und Versammlungsraum genutzt. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, das Archiv zu ergänzen, die „Schätze“ zu pflegen und weiter zu sammeln. Diese Aufgabe, die natürlich ehrenamtlich ist, wurde für sie zur Leidenschaft, auch darum, weil beide Schützen sich schon seit ihrer Jugendzeit für Geschichte, Heimat und Brauchtum interessieren.

Sowohl für Cörstges als auch für Kempers begann dieses Hobby in der Geschichte der jeweils eigenen Bruderschaft. Kempers sammelt mehr in Richtung Uniformen und Auszeichnungen, während Cörstges sich mehr für Hintergründe interessiert. „Das ergänzt sich wunderbar“, erzählen sie. Allerdings wird es im oberen Turmzimmer langsam eng, die Schränke sind voll und so arbeitet der Bruderrat daran, die mittlere Ebene auszubauen.

Zur Sammlung gehören historische Fahnen und Uniformen ebenso wie Protokollbücher und Literatur. Nicht im Turm verwahrt werden die silbernen Königs- und Amtsketten. Der Silberschatz liegt gut gesichert im Banktresor.

Im Turm wird Schönes und Wertvolles der Bruderschaften, historische Bilder und Urkunden und natürlich Dokumente aus der Turmgeschichte, die die Archivare zusammengetragen haben, gezeigt.

Der Hehner Cörstges und Kempers aus Rheindahlen arbeiten, sortieren und sammeln bereits seit über 30 Jahren fürs und im Archiv. Mindestens einmal pro Woche sind die Archivhelfer im Turm anwesend, dann aber, so sagen sie, oft stundenlang.

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Nicht nur für diese Arbeit erhielten die Bruderschaftler das Verdienstkreuz der Europa-Schützen. Sie sind Ritter in der Ritterschaft vom Heiligen Sebastianus in Europa.

Manchmal bringen nicht nur Schützen etwas vorbei, um die Schützen-Geschichts-Sammlung zu vervollständigen. So hatte im vergangenen Jahr Markus Fondermann aus Lürrip auf dem Dachboden seines Hauses ein großes schweres Holzwappen entdeckt, das sein Großvater zum Bundesfest 1972 geschnitzt hatte. Jetzt hängt das große Wappen im Dicken Turm. Andere Stifter bringen Fotos oder versprechen, wertvolle Uniformteile zu bringen. Ein Beweis von Geschichtsbewusstsein. Man sieht, ohne Hilfe und Unterstützung läuft auch das beste Archiv nicht.

(Report Anzeigenblatt)