Roy ist endlich „ausgebürgert“ !

Roy ist endlich „ausgebürgert“ !

Einige Bewohner des kleinen Örtchens Merreter dürften aufatmen und ab sofort verträumtere Nächte verbringen, denn der stolze und prächtige, aber auch nachts sehr laute Pfau „Roy“ hat den Gnadenhof (Mon Ro Ranch) für immer verlassen.

Vor einigen Tagen ging er den „Tierrettern“ aus Leverkusen ins Netz. Sogar ein Fernsehteam war live dabei.

 Tierfänger Markus (r.) in Tarnkleidung konnte den Pfau Roy auf der MonRo Ranch einfangen.
Tierfänger Markus (r.) in Tarnkleidung konnte den Pfau Roy auf der MonRo Ranch einfangen.

Zu guter Letzt dürfte Pfau Roy sogar noch zum Fernsehstar avancieren, denn ein ZDF-Team drehte für die Doku-Reihe „Die Tierretter“ einen größeren Beitrag über die spannende Fangaktion, die erst nach zwei Tagen ihren Abschluss fand. Dem Einsatz eines sogenannten Ultra-Netzgewehres konnte Roy nicht entkommen.

Roy machte Probleme, wurde zum echten Sorgenkind des Gnadenhofes Mon Ro Ranch. Im Dorf galt er als „der Schreihals“, der besonders nachts seinem Ruf gerecht wurde. Immerzu gab es Beschwerden aus der Nachbarschaft, die den Pfau wohl tagsüber als „wunderschönes Tier“ mochten, ihn aber in der Nacht verfluchten. „Wir haben schon sofort nach den ersten Beschwerden reagiert, haben versucht Roy einzufangen und ihm eine neue Heimat zu geben. Aber alle Versuche scheiterten – und das über viele Wochen“, sagt Antonia Greco, Leiterin des Tier-Refugiums Wegberg und somit auch der Mon Ro Ranch, der natürlich viel daran gelegen war, den Frieden zwischen dem Gnadenhof und den oftmals unsanft „aufgeweckten“ Bewohnern in Merreter zu bewahren. Das gelang in der letzten Zeit allerdings nur sehr schwer. Antonia Greco: „Natürlich haben wir eingesehen, dass es mit unserem nachtaktiven Roy nicht so weitergehen konnte. Die Leute brauchen ja ihre Nachtruhe. Aber wir konnten ja nicht mehr tun, als immer wieder den Versuch unternehmen, unseren Pfau zu fangen.“ Von diesen Versuchen weiß auch Helferin Petra Jansen im Nachhinein ein Lied zu singen: „Täglich wurden solche Versuche unternommen, gingen aber stets daneben. Hatte man ihn fast, dann entkam er dennoch in letzter Sekunde, flüchtete flugs auf ein Dach und lachte uns dann aus einer Höhe, die für uns unerreichbar war, einfach aus.“

Ohne Zweifel lastete ein großer zeitlicher Druck auf Vorstand und Helfern der Mon Ro Ranch, denn im Dorf knisterte der Unmut unaufhörlich weiter. „Man drohte uns sogar mit einer Anzeige. Das hat uns sehr getroffen, denn jeder konnte sich davon überzeugen, dass wir nicht tatenlos waren. Wir waren auch immer gesprächsbereit. Es war einfach nicht schön, dass man weitgehend nur den Weg der Öffentlichkeit gewählt hat, um seine Verärgerung kundzutun“, sagt Antonia Greco.

Schließlich wendete sich das Blatt dennoch zum Guten: Die „Dogman Tierhilfe“ in Leverkusen wurde angesprochen und um Unterstützung gebeten. Mit den Fangspezialisten wurde ein Termin vereinbart, der am ersten Tag jedoch auch noch nicht von Erfolg gekrönt war. Roy zeigte sich clever und entging auch hier den Fängern. So musste auch am späten Abend das ZDF-Fernsehteam, das in Zusammenarbeit mit der „Dogman Tierhilfe“ an einer Doku-Serie arbeitet, unverrichteter Dinge wieder abziehen. Erst am folgenden Tag schnappte die Falle zu. Der Pfau konnte einer Scheibe Toast vom Nachbarn nicht widerstehen und brachte die Tierretter und das TV-Team in Position – und auf die Erfolgsschiene. Ein lauter Knall, das Netz flog – und das „Unternehmen Roy“ war beendet.

  • Vereinsvorsitzender Oliver Rott kennt fast alle
    MonRo Ranch sucht Helfer*innen : Das Wort „Gnade“ benutzen wir nicht
  • Gabi Koepp und Jürgen Meis reisten
    Radio : Studio Nierswelle: 300. Sendung
  • Revierförster Werner Stops hat den neuen
    16 Tafeln informieren über Flora und Fauna : Waldlehrpfad rund um Haus Horst

Jetzt lebt Roy mit seiner Herzensdame Pünktchen (sie ließ sich anschließend schon ganz freiwillig fangen) in trauter Zweisamkeit auf Schloss Dilborn (Brüggen) und beide genießen ihr Leben – und die einst verärgerten Bewohner aus

Merreter ab sofort ihre ungestörte Nachtruhe

(Report Anzeigenblatt)