Reisen heißt entdecken

Reisen heißt entdecken

An Stränden, die weltweit austauschbar sind, Bräunungsgrade zu erreichen, ist nicht sein Ding: Der Mönchengladbacher Psychiater Dr. Jürgen Vieten hat über 50 Länder bereist und jetzt sein zweites Buch darüber geschrieben - keinen normalen Reiseführer, sondern eine Art Erlebnistagebuch mit der Analyse von Stärken und Schwächen seiner Reiseziele und einer guten Portion Selbstironie.

Die Analyse liegt ihm im Blut. Wenn der Psychiater Dr. Jürgen Vieten mal gerade keinen Patienten auf der Couch hat, dann Länder wie Kuba, Brasilien oder Südafrika. Was dabei herauskommt: „Länder, Leute, Perspektiven. Zukunft inbegriffen“, sein zweites Reisebuch.

Wenn Vieten reist, dann will er Land und Leute kennenlernen, sich einlassen, auch sehen, was vielleicht nicht so touristisch hergerichtet ist. „Für Leute, die nur am Strand liegen und ihr Ressort gar nicht verlassen, ist es doch eigentlich egal, ob sie in Kuba oder auf Fuerteventura sind“, sagt er provokant, obwohl er anderen eigentlich nicht reinreden möchte, wie sie sich Erholung verschaffen. Aber irgendwie fuchst es ihn doch, dass so viele Menschen weit reisen, um am Ende mit den gleichen Vorurteilen und der selben Unkenntnis zurück zu kommen, mit der sie hingereist sind. „Offenheit und Neugier für das Fremde öffnen einem die Herzen der Menschen“, sagt Vieten. Mit dem Buch will er Lust darauf machen, anders zu reisen, als nur auf ausgetretenen Touristenpfaden.

Im zweiten Band schreibt Vieten über seine Reisen nach Brasilien, die Niederlande, Russland, Kuba, Österreich, Spanien, Indien und Südafrika. Dazu hat er sich nicht nur erinnert und Anekdoten zusammen getragen - etwa wie er in Kapstadt alle Warnungen in den Wind schlug und sich doch nach Einbruch der Dunkelheit zu Fuß zu einem Restaurant auf machte - sondern auch viel Wissen gesammelt, das im Quellennachweis minuziös aufgeführt wird. Gewürzt wird das Ganze durch Überlegungen, Analysen und Meinungen von entwaffnender Offenheit.

(Report Anzeigenblatt)