Probe-Geheul vom Dach

Probe-Geheul vom Dach

Trotz App, Facebook und Fernsehen: Die Sirene ist im Katastrophenfall immer noch unschlagbar. Die Stadt hat jetzt an ausgewählten Standorten ganz moderne Versionen installieren lassen. Probealarm ist morgen, am 8. Dezember.

Die NINA-App warnt zusätzlich vor Gefahren im Stadtgebiet.

Ein langgezogener Heulton schallt durch den Besprechungsraum der Feuerwehr - in Zimmerlautstärke gut erträglich aber durchdringend. Der Kurzvorführung der neuen Sirenengattung für die Journalisten soll am 8. Dezember zwischen 11 und 11.30 Uhr der erste richtige Probelauf draußen folgen.

Die Älteren unter uns können sich noch an die guten alten „Pilzdächer“ E57 erinnern, die allsonntäglich um 12 Uhr zur Probe geheult haben. Irgendwann wurde es dann still um die Mittagszeit: Anfang der 90er Jahre - nach Ende des Kalten Krieges - beschloss der Bund, fortan die Sirenenfrage den Kommunen zu überlassen - auch finanziell. Mönchengladbach gehörte zu den Städten, die sich für „Abschalten“ entschieden. „Leider“, sagt Feuerwehrchef Jörg Lampe, „denn 2008, als auf dem Klosterhofweg in Güdderath unkontrolliert CO2 austrat, hätte man sie gut brauchen können“. Natürlich habe man auch immer mobile Sirenen auf Autos gehabt, aber was bringe es, wenn man den Bürgern mitteilen möchte, sie sollten die Fenster geschlossen halten, aber um die Sirenen zu hören, müssten sie die Fenster öffnen.

Im vergangenen Jahr beschloss der Rat, das Sirenensystem wieder aufzubauen. „Trotz Apps und Social Media das einzig Wahre“, sagt der zuständige Beigeordnete Matthias Engel. Denn Sirenen erreichen die Menschen auch nachts oder wenn das Handy leer ist.

Die ersten zwölf neumodischen Sirenen zur Warnung bei so genannten Großschadensereignissen wie Großbränden, Chemieunfällen, Reaktorunfällen, Unwettergefahr oder terroristischen Anschlägen sind jetzt an ausgewählten Standorten installiert. Von Eicken bis Geistenbeck und von Holt bis Hardterbroich geht das Gebiet, das sie abdecken. Vier weitere sollen 2017 folgen.

Beim Test am morgigen 8. Dezember will die Feuerwehr kontrollieren, ob in der zuvor festgelegten Fläche auch wirklich alle Bürger mit 70 bis 75 Dezibel Lautstärke erreicht werden.

Die Firma Helin hat das neue Sytem entwickelt und installiert. Die neuen Sirenen laufen auf Batterien, und sind auch bei einem Stromausfall noch 30 Tage auf Standby. Natürlich sind sie computergesteuert und man kann von der Zentrale aus kontrollieren, ob sie funktionstüchtig sind. „Ein intelligentes System“, sagt Jörg Lampe.

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Zusätzlich gibt es jetzt noch ein Warnsystem. Die Warn-App NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App) des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz gibt es jetzt speziell für Mönchengladbach. Die App lässt sich kostenlos auf Smartphones und Tablets der neueren Generation herunter laden und ist speziell auf hiesige Ereignisse zugeschnitten.

(StadtSpiegel)