Nicht nur verwahren, auch darum kümmern

Nicht nur verwahren, auch darum kümmern

Ein großer Teil der Exlibris-Sammlung von Dr. Gernot Blum ist ab sofort online für jedermann zugänglich. Unterstützt wurde das internationale Exlibriszentrum in der Stadtbibliothek durch die großzügige Förderung des Landschaftsverbandes Rheinland.

Sie sind nicht nur ein Traum für Sammler, sie bieten auch faszinierende Einblicke in Kunst- und Personengeschichte sowie Einblicke in das Zeitgeschehen der vergangenen 500 Jahre: Exlibris, die kleinen, künstlerisch gestalteten Grafiken, mit denen Buchbesitzer ursprünglich ihre Bücher markierten, sind in den vergangenen 120 Jahren begehrtes Sammlerobjekt und Gegenstand wissenschaftlicher Arbeit geworden. Die Stadtbibliothek erhielt vor drei Jahren die aus etwa 150 000 Exlibris bestehende Sammlung von Dr. Gernot Blum. Eine Schenkung von unschätzbarem Wert, die es nun galt, „nicht nur zu verwahren, sondern sich um sie zu kümmern und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen“, wie Beigeordneter Dr. Gert Fischer betont.

Dieser Mammutaufgabe nahm sich Daniel Theveßen mit einem kleinen Team an. Unterstützung fand das Projekt im Mai vergangenen Jahres durch Fördergelder des LVR in Höhe von 98 000 Euro. „Mit diesem Geld war es uns möglich, weitere Mitarbeiter befristet einzustellen“, erklärt Guido Weyer, Leiter des Fachbereichs Bibliothek und Archiv. „Es besteht eine gute Chance, dass wir in diesem Jahr noch fertig werden“, freut sich Daniel Theveßen. Die Datenbank, die unter www.exlibrisportal-moenchengladbach.de zu finden ist, bietet Interessierten aktuell Zugriff auf 43 000 Datensätze und 8 750 Abbildungen – Tendenz steigend. Von der allgemeinen Volltextsuche bis zur detaillierten Suche nach spezifischen Epochen, Ländern, Künstlern, Techniken und Eignern, stehen dem Suchenden alle Möglichkeiten offen.

Die Sammlung Dr. Gernot Blum ist die erste in Deutschland, die im Netz zugänglich gemacht wird. International gibt es nur eine andere, privat betreute, Sammlung in Dänemark. „Hier haben wir den Vorteil, dass die Sammlung bei der Stadtbibliothek verortet ist und so eine Nachhaltigkeit besitzt, die bisher einmalig ist“, betont Theveßen stolz. „Das Exlibris-Portal ist für die Stadtbibliothek ein Qualitätsmerkmal“, erklärt Dr. Norbert Kühn, LVR-Fachbereichsleitung regionale Kulturarbeit, „mit diesem Projekt wird kulturelles Erbe gesichert.“

(Report Anzeigenblatt)