Neues Zuhause für Pino und Oskar

Neues Zuhause für Pino und Oskar

Die Paul-Moor-Schule im Hardter Wald freut sich über zwei neue tierische Bewohner: seit Februar leben die beiden Esel Pino und Oskar auf dem Schulgelände und sorgen bei Schülern und Lehrern für viele glückliche Gesichter.

Tiergestützte Pädagogik spielt schon lange eine wichtige Rolle im Konzept der Schule.

 Wenn Pino (links) und Oskar (rechts) geputzt und gestriegelt werden müssen, packen Schüler und Lehrer gerne mit an.
Wenn Pino (links) und Oskar (rechts) geputzt und gestriegelt werden müssen, packen Schüler und Lehrer gerne mit an.

Mitten im Hardter Wald herrscht auf dem Gelände der Paul-Moor-Schule reger Betrieb. Hinter dem bunten Schulgebäude mit seiner gelben Fassade und den grünen Fensterläden wird in der Pause zwischen den Unterrichtsstunden nicht nur fröhlich gespielt und gelacht, sondern auch fleißig gebürstet und gestriegelt. Der Grund für den bunten Trubel? Die Schafe, Katzen, Kaninchen, Hühner, Schildkröten, Hunde und Fische, die bereits seit einigen Jahren auf dem Hof der Schule zu Hause sind, haben zwei neue Nachbarn bekommen! Für ihren großen Tag herausgeputzt und umringt von begeisterten Schülerinnen und Schülern, präsentieren sich der große, braune Oskar (17) und der kleinere graue Pino (12) bei strahlendem Sonnenschein dem neugierigen Publikum.

Seit Januar 2015 stand die Idee fest, das „Eselprojekt“ zu starten. Zwei Jahre sind seitdem vergangen, bis die beiden Esel nun in das Gehege der Schule ziehen konnten. Denn die Anschaffung eines Esels setzt viele finanzielle und personelle Ressourcen voraus. Von einer Überdachung der Stallungen, über die Anschaffung von Futter und Pflegematerial bis hin zum Sammeln von Spenden für die Kosten von Tierarzt und Hufschmied: wer sich einen Esel anschafft, muss gut vorbereitet sein und über die Bereitschaft verfügen, ihn über viele Jahre hinweg täglich zu pflegen.

Vermittelt wurden Pino und Oskar durch die bundesweite Noteselhilfe, die die beiden Esel aus dem Bergischen Land in den Hardter Wald geholt hat. Auf diese Weise fand auch noch das Pony Heidi, das zusammen mit den beiden Eseln auf einer Weide gewohnt hatte, eine neue Heimat in der Paul-Moor-Schule des Caritasverbandes. Bei den 131 Schülerinnen und Schülern erfreuen sich die tierischen Neuzugänge auf jeden Fall schon großer Beliebtheit: „Die Esel und die Ponys sind meine Lieblingstiere“, erzählt die 14-jährige Cornelia aus der Oberstufe begeistert.

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Jeden Tag steht in der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung eine Aktivität mit den Tieren an. Denn da viele Tiere eben auch viel Mist machen, ist allein die Pflege aus dem Schulalltag nicht wegzudenken. „Freitags kümmert sich eine klassenübergreifende AG um die Tiere“, erklärt Schulleiter Klaus Kohn. „Für die tägliche Versorgung sind dann immer einzelne Klassen zuständig“. Die Kinder und Jugendlichen lernen so, selbstständig Verantwortung für andere Lebewesen zu übernehmen und sich an feste Regeln zu halten Neben der Nutzung im Sachunterricht, durch die anschauliche und vielfältige Lernerfahrungen geschaffen werden können, sind die Tiere aber auch therapeutisch eine Bereicherung für die Schule. „.Tiere sind immer ein emotionaler Türöffner“, sagt Schulkonrektorin Marion Middendorp. „Viele Schüler sind emotional verletzlich. In der nonverbalen Begegnung mit den Tieren können sie aber ganz sie selbst sein, ohne dabei Ablehnung zu erfahren. Das hilft Selbstvertrauen aufzubauen“. So wie mit den Ponys, können auch mit den Eseln Reitstunden oder geführte Parcours zur motorischen und kognitiven Förderung durchgeführt werden. „Die Esel sind eine gute Ergänzung und bringen Ruhe in therapeutische Situationen“, kommt Middendorp ins Schwärmen. „Sie sind auch gar nicht stur, wie viele denken, sondern einfach wunderbare und intelligente Tiere“.

Jutta Ahlers und Sebastian Ohlenforst aus dem Kollegium lassen sich jetzt sogar an zwölf Wochenenden im Jahr bei einer Tiertrainerin in Belgien zu echten „Eselexperten“ ausbilden, um noch gezielter mit den Eseln und den Kindern arbeiten zu können. Es ist deutlich spürbar, mit wie viel Leidenschaft sie dabei sind: „Der Umgang mit den Eseln macht aber auch einfach Spaß!“

(Report Anzeigenblatt)