Neuer Weg in Feuerwehr-Karriere

Neuer Weg in Feuerwehr-Karriere

Die Feuerwehr und die Stadt Mönchengladbach bieten in diesem Jahr erstmalig eine neue Kombi-Ausbildung an. Sie vereint die Berufsbilder des Notfallsanitäters und des Brandmeisters.

Zehn Ausbildungsstellen sollen zum 1. September 2018 unter der eingängigen Bezeichnung „112 Medic“ besetzt werden. Konkret sieht das so aus, dass sich an eine dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter direkt die 15-monatige Ausbildung zum Brandmeister anschließen wird. Mit dem Schritt öffnet sich die Feuerwehr neuen Bewerberkreisen, um auch zukünftig ausreichend Personal einstellen zu können. Schließlich mache sich der Fachkräftemangel in den handwerklich-technischen oder medizinisch-pflegerischen (und somit feuerwehrrelevanten) Bereichen inzwischen auch in den Bewerberzahlen für die Brandmeisterausbildung bemerkbar, wie die Verantwortlichen beklagen.

Dies sei gerade vor dem Hintergrund bedauerlich, dass das Interesse junger Menschen an einer Karriere bei der Feuerwehr nach wie vor hoch sei. „Beim Girls Day oder Boys Day werden wir häufig gefragt, wie man bei der Feuerwehr einsteigen kann. Allerdings mussten wir den jungen Leuten dann immer sagen ,Mach erstmal eine Ausbildung und komm danach wieder’ – und dann verlieren wir sie“, berichtet Feuerwehrchef Jörg Lampe. Und auch Matthias Engel, der für das Feuerwehrwesen zuständige Beigeordnete, weiß: „Es ist nach wie vor attraktiv für junge Leute, anderen Menschen zu helfen. Also wollen wir ihnen auf dem Weg in einen sicheren Job ein paar Hürden nehmen.“

Inhaltlich vermittelt die Ausbildung die Fähigkeiten zur Erstversorgung am Unfallort (Notfallsanitäter) sowie zur Planung und Durchführung von Einsätzen und zur Rettung von Menschenleben (Brandmeister). Die dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter gliedert sich in theoretische und praktische Abschnitte an der Rettungsdienstschule der Feuerwehr Mönchengladbach sowie Praxisphasen in Krankenhäusern und auf Rettungswachen und schließt mit einer staatlichen Prüfung ab. Während der Ausbildung ist die volle körperliche Eignung für den Feuerwehrdienst nachzuweisen. Die anschließende Ausbildung zum Brandmeister gliedert sich in einen feuerwehrtechnischen Teil sowie ein Praktikum auf den Feuerwachen. Sie schließt mit der Prüfung für die Beamtenlaufbahngruppe 1, 2 (Einstiegsamt Fachrichtung Feuerwehr) ab. Voraussetzung ist mindestens die Fachoberschulreife oder ein Hauptschulabschluss mit dem Nachweis einer mindestens zweijährigen Ausbildung.

Die Ausbildung „112 Medic“ ergänzt die bisherige Brandmeisterausbildung alter Struktur, die nun unter der Bezeichnung „112 Direkt“ läuft. Ab 2019 ist zudem ein weiterer Ausbildungsgang vorgesehen, genannt „112 Work“. Hier wird die dreijährige Ausbildung in einem Handwerk bei der Stadt selbst oder bei ortsansässigen Handwerksbetrieben mit der Brandmeister-Ausbildung gekoppelt.

(Report Anzeigenblatt)