Mobile Müllerziehung

Mobile Müllerziehung

In welchen Müll gehört noch mal die alte Socke und kommt die Konservendose tatsächlich in den gelben Sack? Mülltrennung kann ganz schön verwirrend sein. Um Klarheit in den Mülldschungel zu bringen, ist jetzt der GEM-Zirkuswagen ins Leben gerufen worden.

Dass Mülltrennung wichtig ist, hat mittlerweile so gut wie jeder verstanden. Plastik wird brav in den gelben Sack geschmissen, der Papiermüll feinsäuberlich vom Rest getrennt und die Biotonne freut sich über neues Futter. Doch wussten Sie, dass die Kartoffelschale in die Biotonne darf, die Reste der gekochten Kartoffel jedoch nicht? Und dass die Konservendose als Verpackung zählt und damit in den gelben Sack gehört, obwohl sie doch gar nicht aus Plastik besteht? Mülltrennung ist ganz schön kompliziert und was später mit dem Müll passiert, das weiß man auch nicht immer genau.

GEM-blau mit Biene Max auf der Seite — in diesem Zirkuswagen wird Müllentsorgung greifbar gemacht. Fotos: Hans-Peter Reichartz
GEM-blau mit Biene Max auf der Seite — in diesem Zirkuswagen wird Müllentsorgung greifbar gemacht. Fotos: Hans-Peter Reichartz

Die GEM hat dieses Problem erkannt und einen Zirkuswohnwagen in eine „mobile Müllausstellung“ mit ganz vielen Informationen umgewandelt. Vorrangig Kinder, aber auch Erwachsenen könnten hier wirklich was lernen, sagt GEM Sprecherin Anne Peters-Dresen. Im Wagen ist außerdem immer ein Profi, der sich den Fragen der neugierigen Besucher stellt.

Die Schüler der bischöflichen Marienschule Mönchengladbach durften den Wagen als erstes erkunden und waren begeistert. „Ich finde das schön, man sieht, dass man sich viel Mühe gegeben hat. Die Plakate sind richtig groß und gut zu verstehen. Besonders cool ist es, mal zu sehen wie es im Inneren von so einem PC oder so aussieht“, berichtet die elfjährige Eva, die an diesem Tag sehr viel Neues gelernt hat.

Betritt man den Zirkuswagen fällt der Blick zunächst auf einen großen Bildschirm, auf dem der Film „Max räumt auf“ mit Erklärbiene Max läuft. „Man kann aber auch Präsentationen laufen lassen, etwa wenn der Wagen für Betriebsjubiläen oder ähnliches gebucht wird“, betont Peters-Dresen. An sechs Stellwänden im Wagen wird die Weiterverarbeitung der verschiedenen Stoffe erklärt und gezeigt, was sich eigentlich alles in Bio-, Papier- oder Elektroabfällen befindet. Da gibt es manchmal große Überraschungen. Viele Schüler sind zum Beispiel hellauf begeistert, wenn sie hören, dass sich in ihrem Smartphone Gold befindet. Ganze 2,65 Tonnen Goldanteil wurden 2013 aus 100 Millionen weggeworfener Handys geschöpft.

Geschöpft wird auch in praxisnahen Kursen, die im Rahmen des GEM Bildungsprogramms angeboten werden. Die bischöfliche Marienschule hatte sich zum Beispiel Papier als Thema ausgesucht, weshalb die Kinder Papier in einen Faserbrei umwandeln, sieben und pressen durften und damit ihr eigenes Blatt hergestellt haben. „Das ist immer ein schöner Aha- Effekt, wenn die Kinder das fertige Blatt Papier in der Hand halten“, berichtet Anne Peters-Dresen. Auch, dass man aus PET Flaschen ein T-Shirt herstellen kann und Glas ein echter Wiederverwertungschampion ist und zum Beispiel in Glitzerasphalt steckt, sorgt bei den jungen Besuchern für Staunen. Am Ende des Tages konnten viele von ihnen zu Hause Licht in den Mülldschungel bringen.

(Report Anzeigenblatt)