Mein Freund, der Listenhund

Mein Freund, der Listenhund

„Listies“, so nennt Bodo Venten liebevoll Hunde, die auf der Liste der „gefährlichen Hunde“ stehen. Mit der Initiative „Hund ist Hund“ möchte er den Leuten zeigen, dass diese keineswegs bösartig sind und dieselben Rechte wie andere Hunde verdienen.

Wenn man bei Bodo Venten klingelt, hört man schon von draußen das freudige Bellen seiner drei Hunde. Eine französische Bulldogge, ein Rottweiler und ein Staffordshire Bullterrier begrüßen einen schwanzwedelnd und freuen sich über den Besuch. Leider freut sich nicht jeder Mensch genauso über die drei Hunde, die bei vielen immer noch als „böse, beißende Listenhunde“ im Kopf verankert sind.

Rückblick: 2011 kommt ein junges Paar in das Tierheim Lürrip und sucht sich einen Staffordshire Terrier aus. Bodo Venten und viele heutige Mitglieder von „Hund ist Hund“ kennen Tyson, einen liebenswürdigen, verschmusten Hund, vom Gassi gehen für das Tierheim. Einige Zeit später feiert Tysons neue Besitzerin ihren Geburtstag. Gegen Ende der Party kommt es zu einem handgreiflichen Streit zwischen dem Gastgeber Pärchen, was Tyson letztlich in den falschen Hals bekommt und sein Frauchen beschützen möchte. Er fängt an zu beißen, jemand ruft die Polizei, diese kommt und erschießt den Hund. Eine gefährliche Situation, aber muss man einen Hund sofort erschießen? „Die Tötung eines Hundes müsse in Kauf genommen werden, wenn es gelte, Gefahren abzuwehren“, begründet seinerzeit die Polizei ihr Verhalten. „Das war ganz einfach Rassendiskriminierung, da muss was getan werden“, beschwert sich Bodo Venten.

Diese Geschichte war der Auslöser für „Hund ist Hund“. Der Verein ist der Überzeugung, dass jeder Hund dieselben Rechte verdient und ein Pitbull nicht bösartiger ist als ein Golden Retriever. „Das Problem liegt meistens am anderen Ende der Leine“, sagt Venten.

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(Report Anzeigenblatt)