Medikamente online bestellen?
Ein neues Buch, einen neuen Pullover oder Konzerttickets bestellen viele Menschen ganz selbstverständlich im Internet. Doch wie sieht es mit Medikamenten aus?
Der Online-Versandhandel hat sich in den vergangenen Jahren auch diesen Produktbereich erobert. In einer Umfrage von marktagent.com zur Nutzung von Online-Apotheken gab mehr als die Hälfte der befragten Personen an, schon einmal in einer Online-Apotheke bestellt zu haben.
Die Umfrage ist aus dem Jahr 2011, sodass die Prozentzahl der Nutzer von Online-Apotheken mittlerweile weiter gestiegen sein dürfte. Die Gründe für den Erfolg von Online-Apotheken sind offensichtlich: Kunden können rund um die Uhr und ortsunabhängig ihre Medikamente bestellen und erhalten die Bestellung zumeist am nächsten Werktag. Der Weg zur Präsenz-Apotheke entfällt. Gerade auf dem Land und für Menschen mit einem planbaren Medikamentenbedarf sowie für solche mit Mobilitätseinschränkungen sind Online-Apotheken daher eine gute Alternative. Außerdem können die Online-Apotheken Rabatte für rezeptfreie Medikamente gewähren, da sie geringe Fixkosten haben. Der Service erstreckt sich jedoch nicht nur auf rezeptfreie Medikamente. Arzt-Rezepte werden im Original zur Versand-Apotheke geschickt, und ein bis zwei Tage später kommen die rezeptpflichtigen Medikamente per Post nach Hause.
Ein großer Pluspunkt der Präsenz-Apotheken ist die persönliche Beratung. Doch auch hier haben die Online-Apotheken in den letzten Jahren stark aufgeholt. Die Beratung erfolgt per Telefon oder E-Mail durch pharmazeutische Fachkräfte und kann qualitativ ohne weiteres mit den Präsenz-Apotheken mithalten. Bei Medipolis.de erfolgt bei mehreren Bestellungen zudem ein Wechselwirkungscheck. Zudem kann ein Gesundheitsfragebogen ausgefüllt werden, der die pharmazeutische Betreuung weiter optimiert.
Gerade im Zusammenhang mit Meldungen über gefälschte Medikamente stellt sich die Frage, woran eine seriöse Online-Apotheke zu erkennen ist. Die Apotheken im Internet müssen eine Reihe von Vorschriften erfüllen, z. B. die erweiterte Impressumspflicht. Neben einer Anschrift und einer Telefonnummer müssen in ihr auch Angaben zur Kammermitgliedschaft zur Aufsichtsbehörde aufgeführt werden. Um seriöse Versandapotheken besser von schwarzen Schafen unterscheiden zu können, wird es ab Juli 2015 ein EU-einheitliches Online-Siegel für zugelassene Anbieter geben. Mit diesem Siegel wird der Medikamenten-Kauf im Internet genauso sicher wie bei der stationären Apotheke. Bildrechte: Flickr medizin PeterFranz CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten
