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In die Blumen, aber nicht in die Tasse

In die Blumen, aber nicht in die Tasse

Wenn es um die Qualität des Grundwassers geht, dann sieht es am Niederrhein ziemlich schlecht aus. Besser keinen Kaffee draus kochen, warnt Detlef Poullie, Dozent für Versorgungstechnik.

Bei vielen Hobbygärtnern ist die grüne Antik-Pumpe im Garten nicht nur Dekoration, sondern — angeschlossen an einen eigenen Brunnen — kann man mit ihr wirklich Grundwasser aus der Tiefe holen. So lässt sich ohne Kosten günstig der Garten wässern. Doch Vorsicht: Mönchengladbachs aufbereitetes Trinkwasser aus dem heimischen Wasserhahn ist zwar bekannt für seine Top-Qualität, das Grundwasser dagegen liegt in Sachen Nitrat deutlich über dem Grenzwert. "Ein Tässchen Kaffee aus selbst gepumptem Wasser - etwa in der Laubenkolonie - kann stark gesundheitsgefährdend sein", sagt Detlef Poullie, Dozent für Versorgungstechnik bei der Kreishandwerkerschaft. Das Tässchen Kaffee jemand anderem anzubieten, sei sogar strafbar. Selbst beim Wässern der Pflanzen sei Vorsicht geboten: Rosen und Dahlien könne man mit Brunnenwasser gießen, Salat und Bohnen dagegen nicht, denn das Nitrat lagere sich im Gemüse ab.

50 Milligramm pro Liter ist der EU-Grenzwert für Trinkwasser. An der Mönchengladbacher Messstelle sind laut Landesamt für Umwelt und Verbraucherschutz 112,9 Milligramm pro Liter im Grundwasser gemessen worden. "Der Wert steigt seit Jahren", so Poullie, der fürs Gemüse Regenwasser empfiehlt.

Die gute Nachricht: Das Grundwasser muss nicht im ganzen Stadtgebiet gleich schlecht sein. Brunnenbesitzer können mit einem einfachen Teststreifen für etwa 7 Euro aus dem Aquariums

bedarf alle Werte ihres Brunnenwassers in wenigen Minuten ermitteln.

(StadtSpiegel)