Hilferuf eines Urgesteins

Hilferuf eines Urgesteins

Monika Blankertz ist aus der Rheydter Innenstadt nicht mehr wegzudenken. Mittwochs und samstags steht sie mit ihrem Trödelstand auf der Hauptstraße. Jetzt aber braucht sie Hilfe.

Einige werden sie vielleicht in den letzten Wochen vermisst haben: Monika Blankertz und ihren Trödelstand auf der Rheydter Hauptstraße. Auch wenn es aktuell an den kalten Temperaturen hapert, hat Blankertz für die Zukunft ein großes Problem: Sie braucht Hilfe für den Transport ihrer Trödelsachen. „Es sind nur rund 500 Meter von meiner Haustür bis zum Stand. Aber alleine schaffe ich das nicht mehr“, sagt die 65-jährige. Mehr als fünf Minuten Arbeit wären es nicht, sagt sie. In ihrer Garage stehen zwei vollbepackte Bollerwagen, einen kann sie selber nehmen, für den zweiten sucht sie verzweifelt Hilfe. „Der letzte Helfer hat gerade einmal dreieinhalb Wochen ausgehalten“, sagte sie mit trauriger Stimme.

Seit fast vier Jahren steht Blankertz zweimal wöchentlich (Mittwoch und Samstag von 8 bis 14 Uhr) in der Fußgängerzone. Dabei versucht sie mit dem Trödel keinesfalls ihren Lebensunterhalt aufzubessern. Der gesamte Erlös geht an die Deutsche Kinderkrebshilfe und den Tierschutzverein Tasso. Im letzten Jahr verdreifachte sie ihre Spendensumme und wenn man sich ansieht, wie viel Material noch in ihrer Garage und in ihrem Keller steht, der kann erahnen, dass das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist. Zumal immer wieder neuer Trödel bei ihr abgegeben wird. Gut erhaltene Kleidung bringt sie zur Kleiderkammer, alte Brillen zum Optiker, Bastelsachen in den Kindergarten. „Auch hier wäre es schön, wenn ich jemanden mit einem Auto hätte, der mich unterstützen könnte. Es geht noch so viel mehr“, hofft Blankertz.

Auf der Hauptstraße ist sie aber nicht nur die nette Trödlerin, die mit ihrem Mini-Spitz Bodo besondern bei den Kindern beliebt ist, sie ist auch Kummerkasten für viele Leute. Besonders hat sie zuletzt das Schicksal einer 90-jährigen Dame mitgenommen, deren Sohn verstorben war. „Ich fühlte mich sehr mit ihr verbunden, weil auch mein Sohn schwer krank ist. Aber durch die Arbeit bekomme ich den Kopf frei und merke, dass ich gebraucht werde.“

(Report Anzeigenblatt)