Heizen ohne Heizung

Heizen ohne Heizung

Wenn zwischen den Jahren die Heizung plötzlich ausfällt und der Installateur des Vertrauens in Urlaub ist, dann ist guter Rat teuer - oder auch nicht. Detlef Poullie, Dozent für Versorgungstechnik, hält ein paar Tipps bereit, wie man mit Material für weniger als 20 Euro heizt, wenn die Heizung ausfällt – oder auch, wenn alles ausfällt.

Zweiter Weihnachtsfeiertag, die Kinder kommen zu Besuch und zack, plötzlich sitzt man im Kalten, weil die Heizung ausfällt. Keine schöne Vorstellung. Kann aber passieren und sorgt so oder so nicht für richtige Festtagsstimmung. Wer nicht zum festen Kundenstamm eines Installateurs gehört, dessen Chancen auf eine schnelle Behebung des Schadens stehen schlecht. Und selbst wenn: „Wenn an Feiertagen oder am Wochenende was ist, wird’s richtig teuer“, sagt Detlef Poullie, Dozent für Versorgungstechnik bei der Kreishanderkerschaft, und durch diverse Verbrauchersendungen im Fernsehen inzwischen so etwas, wie der deutsche Star-Installateur. Für den Extra-Tipp hat er ein paar Tipps, was man immer in der Hinterhand haben sollte, damit es in solchen Unglücksfällen nicht auch noch richtig eisig wird.

Eine Infrarot-Spiegelheizung mit 500 Watt hat Poullie im Baumarkt für 16,95 Euro gefunden. Natürlich muss dafür der Strom noch funktionieren. Bei einem angenommenen Kilowattstundenpreis von 28 Cent würde deren Einsatz 14 Cent pro Stunde kosten. Das ist wenig. Ein klassischer 2 000-Watt-Heizlüfter kostet dagegen 56 Cent pro Stunde. „Und er würde nur die Luft heizen, während die Infrarot-Variante auch Möbel, Decke und Wände mit aufheizt“, sagt Poullie. Die zweite Möglichkeit ist der Steckdosen-Heizlüfter. Auch den gibt es für 12 bis 20 Euro im Baumarkt. Mit 400 Watt Leistung erspart er das lästige Installieren von Kabeln und taugt auch für den Urlaub, da er fast nichts wiegt. Bei dieser Variante kostet eine Stunde heizen 12 Cent. Im Gegensatz zu herkömmlichen Heizlüftern mit Heizdrähten werden hier mit keramischem Heizelement keine Staubpartikel oder Tierhaare verbrannt.

Im Notfall könne man auch mit dem Backofen heizen, sagt Poullie. Ein herkömmlicher Backofen koste dabei 84 Cent pro Stunde, Umluft 59 Cent.

Wer einen Holzofen hat, kann mit einem Ofenventilator - auch unter 20 Euro im Baumarkt - dafür sorgen, dass die Hitze sich besser im Raum verteilt und nicht nur direkt vor dem Ofen. Und noch ein Tipp für Leute, denen das Heizöl plötzlich ausgeht: Immer einen Kanister bereit halten, um notfalls 10 Liter Diesel an der Tankstelle besorgen zu können. Das reiche für einen Tag, so Poullie.

Poullies Lieblingstipp, ist ein alter Trick, mit dem Jäger den Hochsitz heizen und den der Installateur verfeinert und wohnungstauglich gemacht hat. Der funktioniert auch, wenn gar nichts mehr geht: Detlefs Ökoofen. Man nehme einen Tontopf mit 19 Zentimetern Durchmesser, einen passenden Tonuntersetzer mit 19 Zentimetern Durchmesser, einen M10 Gewindestab plus passende Muttern und Unterlegscheiben und acht Teelichter. Und das alles baue man so zusammen, wie auf unserem Foto oben zu sehen. Kosten für Material etwa 6 Euro, für 50 Teelichter etwa 3 Euro. Und die Heizleistung reicht für einen Raum mit 15 Quadratmetern. Lieferung und Montage: eine Stunde

(Report Anzeigenblatt)